Kalendertipp: CURVES 2017 – Passion pur

Ob mit Rad oder Auto – bei allen begeisterten Bergfahrern wecken diese Bilder des Kalendertitels „Curves 2017“ Erinnerungen an eigene Touren in den Bergen und die Vorfreude auf die nächste Tour

curvesStefan Bogner, Autor und Fotograf überaus erfolgreicher Buchtitel wie „Escapes”, „Tracks“ oder den „Curves“ Bookazines nimmt sich jedes Jahr eine kleine Auszeit, um in die Alpen zu fahren und die Serpentinenstrecken der Pässe zu fotografieren, die sich oft in vielen engen Haarnadelkurven im Zick- Zack-Kurs die Berghänge hinaufwinden.

Seine Passion für den Schwung der Straßen, den er in seinen Fotos festhält und begleitet, sieht man seinen – farbreduzierten, puristischen – Bildern an, die den kühlen Hauch der Bergluft spüren lassen und die Faszination atemberaubender Streckenführung dokumentieren. Serpentine nach Serpentine. Eingebettet in großartige Landschaft.

Dieser außergewöhnliche Kalender hat von der Jury des „gregor international calender award“ 2015 und 2016 bereits mehrere Auszeichnungen erhalten.

Stefan Bogner CURVES 2017
Format 67,5 x 47,2 cm, Spiralbindung
Delius Klasing Verlag, Bielefeld
€ 29,90 (D) / € 29,90 (A)
Online z.B. hier bestellbar bei Amazon: ISBN 978-3-667-10479-3

Kalendertipp: Faszination Yachtsport 2017

Die See und die unbändige Freude des Segelsports sind es, die ihn schon immer faszinierten. Franco Pace lässt wie kein anderer Fotograf den Betrachter an der Dynamik und der Freude an dem faszinierenden Sport unmittelbar teilhaben.

faszination_yachtport_2017Der Italiener ist einer der gefragtesten Yachtsport-Fotografen der Welt. Auf den Weltmeeren zu Hause, besucht er seit über 30 Jahren alle großen Treffen der Yachtszene. Yachtsport pur zeigt er mit den spektakulären Bildern von Yachten der internationalen Regatta-Klassen und der deutschen Segelszene.

Pace setzt seine Objekte mit gekonnter Brillanz in Szene. Mit besonderem Gespür für spannende Atmosphären und außergewöhnliche Perspektiven hat er die Segelsport-Fotografie in den letzten Jahren entscheidend beeinflusst. Mit der Auswahl der Motive seines Kalenders „Faszination Yachtsport 2017“ ist ihm wieder einmal eine beeindruckende Mischung aus Bewegung und einer Portion Dramatik gelungen.

Franco Pace – Faszination Yachtsport 2017
Format 47,1 x 67,8 cm, Spiralbindung
Delius Klasing Verlag, Bielefeld
€ 29,90 (D) / € 29,90 (A),
Online bestellbar z.B.hier bei Amazon: ISBN 978-3-667-10482-3

Kalendertipp: Porsche Klassik 2017 – Rasante Fahrt durchs Jahr

Ein Porsche ist mehr als nur ein Sportwagen – er ist ein Statement. Der Mythos aus Zuffenhausen steht für höchstmögliche Konsequenz bei Design, Technik und Fahrleistung. Porsche-Freunden bietet der Kalender „Porsche Klassik 2017“ eine ebenso rasante wie abwechslungsreiche Fahrt durch das Jahr 2017

porsche-klassikWie gemalt rasen die Porsche-Modelle durch spektakuläre Landschaften oder harren vor traumhaften Kulissen und idyllischen Orten. Mit von der Partie sind Kultwagen wie der seltene Porsche 912 E oder ein 356 A Hardtop Cabrio unter Palmen und natürlich der ewige Mythos Porsche 911.

Jedes Kalenderblatt steht für die kühne Vision von Freiheit und Dynamik ohne Grenzen. Die Design- Ikonen begeistern dabei mit automobiler Sportlichkeit, individueller Exklusivität und Formensprache sowohl stolze Besitzer wie auch alle, die von einem Porsche träumen – und einen Traum sollte man immer vor Augen haben, damit er irgendwann in Erfüllung geht.

Porsche Klassik 2017
Format 67,5 x 47,4 cm, Spiralbindung
Delius Klasing Verlag, Bielefeld
€ 29,90 (D) / € 29,90 (A)
Online z.B. hier bestellbar bei Amazon: ISBN 978-3-667-10497-7

Buchtipp: Wirtschaftswunderwagen – Automobile Zeitgeschichte der 50er Jahre von Walter Hönscheidt

Früher war alles besser? Schlechter? Nächste Frage: Warum meinen wir, dass es einst besser (schlechter) war? Weil wir ein schlechtes Gedächtnis haben? Oder weil früher alles ganz einfach anders war? Werfen wir doch mal einen erhellenden Blick auf die Fünfziger Jahre!

9783667104670Wirtschaftswunderwagen“ und die Welt, in der sie fuhren, lässt Walter Hönscheidt in einem kleinen, aber feinen Buch aus dem Delius Klasing Verlag Revue passieren. Klein, aber fein, so kam auch die BMW Isetta daher: irgendwie niedlich anzuschauen und höchst originell konzipiert: Ein-Zylinder-Motor und nur eine Tür für den Zweisitzer, und zwar vorn. Dies ist nur eine der vielen furiosen Kuriositäten, die die 1950er Jahre hervorgebracht haben. Eine andere ist das Goggomobil, in diesem Band präsentiert von einer Galionsfigur der westdeutschen Nachkriegsjahre, Heinz Ehrhardt. Das ostdeutsche Pendant, nicht zum Komiker, sondern zum Knattervehikel, war der Trabant, der hier ebenfalls vertreten ist.

Zum Wirtschaftswunderwagenfuhrpark zählten nicht nur die Winzlinge. Der Band erinnert ebenso an die stattlichen Karossen jener Jahre: Mercedes 300 SL, Borgward Hansa 500, Opel Kapitän. Und an die ausländische Konkurrenz mit dem eleganten Alfa Romeo, dem klassischen Cadillac und der göttlichen DS aus dem Hause Citroën. Überhaupt kommt hier das ganze Zeitalter in den Blick, geprägt noch von Dampflokomotiven, Pferdefuhrwerken, Kleinmotorrädern für die „Halbstarken“ und Tretrollern für den Nachwuchs. Und den ersten Urlaubsreisen ans Meer, mit Fotos von Damen, die so herzig bieder aus ihren Badeklüften lächeln, dass die Idee, früher sei alles besser gewesen, bedenklich ins Wanken gerät.

Mit einer anderen Vorstellung räumt dieser vergnügliche und launig erzählende Band auch auf: dass die Fünfziger Jahre bei aller neuen Mobilität unbewegliche Zeiten waren. Davon zeugt (und überzeugt) die Anordnung der Kapitel. Jedem Jahr, von 1950 bis 1960, ist eines gewidmet, Zeitgeschichte inklusive: von der Zweipfennigbriefmarke bis hin zu Elvis Presley.

Walter Henscheid – Wirtschaftswunderwagen – Automobile Zeitgeschichte der 50er Jahre

1. Auflage, 160 Seiten, 48 Fotos (s/w), Format 12,7 x 18,6 cm, gebunden, € 16,90 (D) / € 17,40 (A)
ISBN 978-3-667-10467-0, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, Online hier bei Amazon bestellbar.

Buchtipp: Porsche 928 – Alle Modelle von 1977 bis 1995 von Brian Long

Begeistern kann der Porsche 928 schon seit seiner Premiere vor fast vierzig Jahren – sei es durch seine zeitlose Form oder durch seine lässige V8-Performance. Mehr als zwanzig Jahre nach dem Bau des letzten Modells wird dieser einzigartige Porsche endlich überall als das gesehen, was er ist: ein Sportwagen-Klassiker

9783667104656Jeder Auto-Enthusiast kennt das Schicksal des Porsche 928: Als technokratischer Meilenstein sollte er ab 1977 den betagten Porsche 911 langfristig ablösen. Er konnte alles besser als sein kultiger Urahn, war das komfortablere und alltagstauglichere Fahrzeug, ein nobler Gran Turismo, der seine Insassen verwöhnte. Und doch setzte sich der seinerzeit noch luftgekühlte 911 durch, der weitergebaut und weiterentwickelt wurde – bis er schließlich den 928 überlebte.

Was der 928 wirklich für ein fantastisches Auto war, wurde vielen erst später bewusst – und wird in dem Buch von Brian Long umfassend gezeigt. Von der Entwicklung der verschiedenen V8-Motoren über die Gestaltung der mittlerweile in den Kultstatus erhobenen Karosserie von Designer-Ikone Anatole Lapine bis zur Diversifizierung der Modellreihe (inklusive der technischen Daten, Ausstattungen und Fahrgestellnummern in Tabellen) informiert das Standardwerk über alle relevanten Fakten zu dem großen Zuffenhausener Sportwagen.

Brian Long – Porsche 928 – Alle Modelle von 1977 bis 1995

1. Auflage, 208 Seiten, 292 Fotos (farbig), 50 Fotos (s/w),
52 Abbildungen (farbig), 23 Abbildungen (s/w),
Format 25,9 x 25,8 cm, gebunden mit Schutzumschlag, € 39,90 (D) / € 41,10 (A)
ISBN 978-3-667-10465-6, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, Online hier bei Amazon bestellbar.

Buchtipp: Porsche Turbo – Die faszinierende Story der aufgeladenen Straßen- und Rennsportwagen

Manche Erfindung ist doch älter als man glaubt. Das Elektroauto fuhr bereits im 19. Jahrhundert. Und der Turbo, auch so ein Symbol des automobilen Fortschritts, wurde 1905 schon patentiert. Zum großen Siegeszug aber verhalf ihm der automobile Universalpionier Porsche

9783667104243Porsche Turbo“: Randy Leffingwell bringt in dem üppig bebilderten Buch aus dem Delius Klasing Verlag die Geschichte einer rasanten Technik in Schwung. Er erzählt die faszinierende Story der aufgeladenen Straßen- und Rennsportwagen der Zuffenhausener Firma so brillant und detailliert, dass man fast von einem Turbobuch sprechen möchte. „Was ist Turboaufladung und wie funktioniert sie?“ Zur Einstimmung wird diese Frage klug geklärt, denn der „unfaire Vorteil“ (so das allererste Kapitel) ist zwar gewiss ein Vorteil, aber einer, der sich einer ausgeklügelten Technik verdankt und eben keiner ausgebufften Tricks.

Porsche hatte früh die Zeichen der Zeit erkannt, sowohl für die Straße, als auch für die Piste. Wenn also die Entwicklung des Turboantriebs hier nachgezeichnet wird, so lässt sie sich mühelos anhand der Porsche-Innovationen und -Evolutionen nachzeichnen. Denn die Ingenieure hatten hier die Nase stets weit vorn. Und so geht es also los mit den 1970er Jahren, als Porsche die alte Technik wiederentdeckt und im Sport erfolgreich einsetzt. Lückenlos verfolgt der Autor die weiteren Entwicklungen bis in die aktuelle Gegenwart.

250 großformatige Seiten bieten Platz, nicht nur für eine ausgezeichnete Darstellung der Turbotechnik bei Porsche unter Berücksichtigung sämtlicher Modelle. Sie ermöglichen auch eine verführerische Fülle von Bildern. Sie zeigen den Renner in voller Aktion (Paris Dakar, Norisring, Le Mans) und ebenso in schierer Schönheit. Außergewöhnliche Fotostrecken von Versuchsreihen, von Testfahrten, Faksimiles, Detailaufnahmen, Funktionszeichnungen, Modellskizzen: All das wechselt sinnreich miteinander ab und rundet das pralle Buch zu einem Band von geradezu enzyklopädischem Anspruch und Rang ab. Echt Turbo eben!

Randy Leffingwell- Porsche Turbo
Die faszinierende Story der aufgeladenen Straßen- und Rennsportwagen

1. Auflage, 256 Seiten, 147 Fotos (farbig), 69 Fotos (s/w), 72 Abbildungen (farbig), Format 25,9 x 31,4 cm, gebunden mit Schutzumschlag, € 39,90 (D) / € 41,10 (A), ISBN 978-3-667-10424-3, Delius Klasing Verlag, Bielefeld. Online hier bei Amazon bestellbar.

Buchtipp: Leitfaden für die Uhrmacherlehre – Reprint von 1938 – von Hermann Sievert (Hrsg. Michael Stern)

Der Leitfaden für die Uhrmacherlehre gehört zu den wichtigsten jemals publizierten Uhrenfachbüchern. Insgesamt vierzehn Auflagen innerhalb von sechs Jahrzehnten prägten mehrere Generationen von Uhrmachern. Aufgrund der verständlichen Sprache und der erklärenden Abbildungen erwarb das Werk sehr schnell den Ruf eines anerkannten Handbuchs für Lehrmeister und Lehrbuchs für Lehrlinge, um sich – auch mit Hilfe des 289 Fachfragen mit Antworten umfassenden Prüfungsteils – im Selbststudium perfekt auf die theoretischen Fachprüfungen vorbereiten zu können. Pendel-, Taschen-, Armband- und sogar die ersten elektrischen Uhren finden Erwähnung. Dabei werden alle notwendigen Einstell-, Wartungs- und Reparaturarbeiten detailliert angesprochen.

Stern Uhren Leitfaden Uhrmacherlehre.inddAbgerundet wird das Lehrbuch mit einem kurzen Unterricht im Zeichnen, einer Einführung in das trigonometrische Rechnen und einer Abhandlung über die Zeitarten sowie mit Tabellen der Rad- und Triebgrößen für Taschen- und Armbanduhren, der Zylinderhemmung und der Pendellängen und einer Tafel der natürlichen trigonometrischen  Zahlen.

Da der Autor Hermann Sievert bereits am 10. März 1898 verstarb, haben namhafte Fachleute wie Loeske, Kitzky, Linnartz und Schönberg sein Werk weitergeführt. Dieser Reprint aus dem Jahr 1938 gehört auf jeden Fall in die Bibliothek eines jeden Uhrentechnikliebhabers oder Uhrenfreunds.

Bibliographie: Leitfaden für die Uhrmacherlehre, Reprint von 1938, von Hermann Sievert, Hrsg. Michael Stern, 548 Seiten, ca. 200 Illustrationen, 148 x 210 mm, gebunden, 24,99 €, ISBN-Nr.: 978-3-95843-035-8, Online bestellbar hier bei Amazon.

Buchtip: New-BBQ Burger – Revolution vom Grill von Manuel Weyer

Der Hamburger ist eines der größten Mysterien der Küchengeschichte – niemand weiß eigentlich so genau, wer den Kultklops erfunden hat. Hamburger aus Hamburg, Hamburger aus den USA oder waren es vielleicht gar Österreicher, die dem Urviech der schnellen Fleischküche den Weg zur kulinarischen Weltrevolution wiesen? Fakt ist jedenfalls, dass der deutschsprachige Raum eine Vielzahl an regionalen Bezeichnungen kennt. Ob Bulette oder Frikadelle, ob Fleischpflanzerl, Hacktäschli oder faschiertes Laibchen – gemeint ist immer das gleiche. Aber wann wurde nun der Urvater des Hamburgers erstmals zwischen zwei Brotscheiben eingeklemmt? So sollen die Gebrüder Charles und Frank Menches aus dem Bundesstaat New York Ende des 19. Jahrhunderts einen Beefbratling erfunden und nach ihrer alten Heimatstadt Hamburg benannt haben, wo man traditionell Fleisch und Sauce in ein Rundstück packte – so jedenfalls nennt man in Hamburg bis heute das kreisrunde Brötchen.

Burger_Cover.inddWie nun auch immer die Entstehungsgeschichte des Hamburgers war, derzeit erfährt der Inbegriff des Fast Foods sein Revival in jeder nur denkbaren Edelvariante. In allen deutschen Städten sprießen neue Burger-Restaurants wie Pilze aus dem Boden.

Jeder, der schon mal einen Grill bedient hat, wird auch schon einen Burger gebraten haben. Fleisch auf den heißen Rost legen, drei Minuten auf dieser, drei Minuten auf der anderen Seite – fertig! Aber es geht auch anders, wie Grillexperte Manuel Weyer beweist. Seine Burger haben nicht nur extravagante Namen, sondern sind – von den Dips mal abgesehen – komplett auf dem Grill zubereitet, ob Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst oder Buns. Seine Spießburger, Glücksburger, Straßburger oder Sandburger eröffnen neue Dimensionen für Burger-Griller – hier kommt die Burger-Revolution vom Grill!

144 Seiten, ca. 100 Fotos, veredeltes Cover, 200 x 257 mm. 19,99 €
ISBN: 978-3958433205

Erhältlich hier bei Amazon als Hardcover oder für Kindle

Das Gesetz der Uhr – Bürgerliche Wege in die Moderne von Christóph Prignitz

Ziel ist es, zwei Bereiche zusammenzuführen. Es geht einmal darum, weshalb tragbare Uhren entwickelt wurden, ferner, welche technischen Voraussetzungen gelöst werden mussten. Dann darum, dass seit dem späten 18. Jahrhundert sich durch die Verbreitung von Taschenuhren der bürgerliche Umgang mit ‚Zeit‘ veränderte. Das spiegelt sich literarisch unter vielfältigen Aspekten. Drei Autoren stehen in diesem Buch im Mittelpunkt: Adolph Freiherr Knigge (1752-1796), Gustav Freytag (1816-1895) und Friedrich Hölderlin (1770-1843).

DD3C3FA3-EE74-8D9C-2DF9519CD804E44CEines war für Knigge stets von entscheidender Bedeutung. Die Bürger hatten sich allzu lange in ihre eigene Welt zurückgezogen, strikt getrennt von der politischen und sozialen Dominanz von Fürsten und Adel, von den Mächtigen, die ihrerseits in einer eigenen Welt lebten, unzugänglich für diejenigen, die nicht dazugehörten. Doch grundlegend Neues zeichnete sich im späteren 18. Jahrhundert ab. Das bürgerliche Zeitethos verstand Knigge als Beitrag zur Emanzipation der Bürger, ist der sorgfältige Umgang mit der Zeit doch Ausdruck tüchtigen Bürgersinns.
Gustav Freytag verbindet das bürgerliche Zeitethos mit überschaubaren, jedem Leser fasslichen Verhältnissen, auch mit der Abgrenzung von den nichtbürgerlichen Schichten. Vor allem das zeitlich streng geordnete, auf Effektivität ausgerichtete Wirtschaften macht die Bürger zur führenden Schicht. Die Stimme des so erfolgreichen, populären Gustav Freytag hatte besonderes Gewicht. Was er vermittelte, galt vielen seiner Leser als Norm, die man zu befolgen hatte.
Ganz anders Friedrich Hölderlin. Auch mehr als 170 Jahre seinem Tod fasziniert er viele Menschen. Hölderlin lehnte die die Bindung des Lebens an eine von anderen gesetzte Zeitdisziplin ab. Genau das aber erwartete die bürgerliche Ehrbarkeit Württembergs, der Hölderlin entstammte. Hölderlin steht für einen nicht-bürgerlichen Weg in die Moderne. Er war kompromisslos: Das zeigen seine sozialen Schwierigkeiten und am Ende die Flucht in fremde Namen und der Austritt aus der allgemein gültigen bürgerlichen Zählung von Zeit.

Das Gesetz der Uhr – Bürgerliche Wege in die Moderne
Christóph Prignitz
Ausführung: 264 Seiten, zahlreiche farbige und s/w Abbildungen, broschiert
1. Auflage: 2015
ISBN: 978-3-7308-1154-2

Erhältlich hier bei Amazon

Buchtipp: Fesche Fuffziger – Wirtschaftswunderwagen von Walter Hönscheidt

9783667104670Früher war alles besser? Schlechter? Nächste Frage: Warum meinen wir, dass es einst besser (schlechter) war? Weil wir ein schlechtes Gedächtnis haben? Oder weil früher alles ganz einfach anders war? Werfen wir doch mal einen erhellenden Blick auf die Fünfziger Jahre!

Wirtschaftswunderwagen“ und die Welt, in der sie fuhren, lässt Walter Hönscheidt in einem kleinen, aber feinen Buch aus dem Delius Klasing Verlag Revue passieren. Klein, aber fein, so kam auch die BMW Isetta daher: irgendwie niedlich anzuschauen und höchst originell konzipiert: Ein-Zylinder-Motor und nur eine Tür für den Zweisitzer, und zwar vorn. Dies ist nur eine der vielen furiosen Kuriositäten, die die 1950er Jahre hervorgebracht haben. Eine andere ist das Goggomobil, in diesem Band präsentiert von einer Galionsfigur der westdeutschen Nachkriegsjahre, Heinz Ehrhardt. Das ostdeutsche Pendant, nicht zum Komiker, sondern zum Knattervehikel, war der Trabant, der hier ebenfalls vertreten ist.

Zum Wirtschaftswunderwagenfuhrpark zählten nicht nur die Winzlinge. Der Band erinnert ebenso an die stattlichen Karossen jener Jahre: Mercedes 300 SL, Borgward Hansa 500, Opel Kapitän. Und an die ausländische Konkurrenz mit dem eleganten Alfa Romeo, dem klassischen Cadillac und der göttlichen DS aus dem Hause Citroën. Überhaupt kommt hier das ganze Zeitalter in den Blick, geprägt noch von Dampflokomotiven, Pferdefuhrwerken, Kleinmotorrädern für die „Halbstarken“ und Tretrollern für den Nachwuchs. Und den ersten Urlaubsreisen ans Meer, mit Fotos von Damen, die so herzig bieder aus ihren Badeklüften lächeln, dass die Idee, früher sei alles besser gewesen, bedenklich ins Wanken gerät.

Mit einer anderen Vorstellung räumt dieser vergnügliche und launig erzählende Band auch auf: dass die Fünfziger Jahre bei aller neuen Mobilität unbewegliche Zeiten waren. Davon zeugt (und überzeugt) die Anordnung der Kapitel. Jedem Jahr, von 1950 bis 1960, ist eines gewidmet, Zeitgeschichte inklusive: von der Zweipfennigbriefmarke bis hin zu Elvis Presley.

Walter Henscheid – Wirtschaftswunderwagen
Automobile Zeitgeschichte der 50er Jahre
160 Seiten, 48 Fotos (s/w), Format 12,7 x 18,6 cm, gebunden
€ 16,90 (D) / € 17,40 (A)
ISBN 978-3-667-10467-0
Delius Klasing Verlag, Bielefeld

Erhältlich beim Verlag, im Buchhandel, oder hier online: Wirtschafttswunderwagen bei Amazon kaufen.