Das Material der Uhrengehäuse spielt bei Sinn immer eine große Rolle. Neben dem U-Boot-Stahl bei den Taucheruhren wird auch immer wieder gerne Titan als leichtes, robustes Material verwendet. Bei der Verarbeitung erweitert Sinn, vor allem bei den Damaszener Modellen, die Grenzen des Möglichen.
Das auf 100 Stück limitierte Modell 1800 TITANDAMASZENER ist ein weiterer Beleg für die breite Anwendungskompetenz von Sinn auf den Fachgebieten der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik – nicht zuletzt, weil die Uhr im Entstehungsprozess signifikante Herausforderungen mit sich bringt. Dass man sich bei dieser Uhr für Titan als Basismaterial entschieden haben, hat handfeste Gründe. Schließlich handelt es sich um ein wertvolles und vielseitiges Metall, das aufgrund physikalischer und chemischer Eigenschaften viele Vorteile bietet. So ist es unter anderem anti-allergisch und zeichnet sich durch ein sehr niedriges spezifisches Gewicht und eine geringe Leitfähigkeit, verbunden mit der schnellen Annahme der Körperwärme, aus. In der Summe führt dies zu einem sehr angenehmen Tragekomfort.
Einzigartigkeit in Formgebung und Anmutung
Betrachtet man die Uhr im Ganzen, zeigt sich ihre Einzigartigkeit in Bezug auf Formgebung und Anmutung. Denn um die charakteristische Textur des TITANDAMAST – ein organisches Muster von abwechselnd hellen und dunklen Flächen – perfekt zur Geltung kommen zu lassen, wird das Zifferblatt zusammen mit dem Mittelteil in einem Stück aus dem vollen Damast-Metallblock gefräst – und nicht wie üblich als separates Bauteil konzipiert.
Das Ergebnis: Das Damaszener-Muster des Zifferblattes setzt sich auf dem gesamten Gehäuse fort und bildet so eine perfekte Einheit. Durch die TEGIMENT-Technologie gelingt es Sinn zudem, das Gehäuse besonders kratzfest zu machen. In stimmiger Konsequenz bestehen Boden, Krone und Dornschließe ebenfalls aus TITANDAMAST.
Raffinierte Eleganz
Dieses beeindruckende Gesamtbild harmoniert ideal mit den von Hand aufgesetzten, blau glänzenden Appliken. Dank dieser besonderen Materialanmutung in Kombination mit der sehr fein strukturierten Oberfläche des Zifferblattes kommen – neben den Indizes – auch die blau glänzend gestalteten Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger sowie SINN-Logo, Datumsfenster und Schriftzug augenscheinlich zur Geltung. Die Kontrastierung von Zifferblatt und blau glänzenden Elementen verbessert zusätzlich die Ablesbarkeit. Zudem beeindruckt dieses Arrangement durch seine subtilen Farbnuancen. Denn die blau glänzenden Elemente zeigen ein faszinierendes Farbspiel, das je nach Blickwinkel und Lichteinfall variiert. Manchmal erscheint das Blau fast schwarz, während es in einem anderen Moment deutlich kontrastiert. Dies verleiht der Zifferblattschau insgesamt eine zusätzliche leichte Eleganz. Appliken sowie Stunden- und Minutenzeiger sind mit blau nachleuchtender Farbe ausgelegt, sodass sich die Uhr bei Dunkelheit hervorragend ablesen lässt.
Die Herstellung
Die tradierte Herstellung des TITANDAMAST ist sehr aufwendig und stellt in ihrem Ergebnis eine einmalige Verbindung aus Kunsthandwerk und hochmodernen Fertigungsverfahren dar. Basismaterialien sind Titan Grade 2 und Titan Grade 5. Bei der Fertigung werden beide Metalle übereinandergelegt und miteinander feuerverschweißt. Anschließend wird das Werkstück geschmiedet, in glühendem Zustand halbiert und die beiden Teilstücke wieder übereinandergelegt. Diesen Prozess bezeichnen Fachleute als „Falten”. Der so erzeugte TITANDAMAST generiert eine besondere Oberfläche mit einer fein strukturierten Textur des Materials. Für handwerklich-meisterliches Können bürgt der Name des Traditionsunternehmens BALBACHDAMAST, mit dem wir für diese Uhr zusammenarbeiten. Die Spezialisten haben das zur Anwendung kommende, über 2000 Jahre alte Schmiedeverfahren permanent weiterentwickelt. Für die hochwertige Fertigung der Gehäuse aus TITANDAMAST zeichnen sich die Experten von der SUG (Sächsische Uhrentechnologie GmbH Glashütte) verantwortlich.
Die Herausforderung: unterschiedliches Fließverhalten
Natürlich bringt die Herstellung einer solchen Uhr spezielle Herausforderungen mit sich. Eine davon bezieht sich auf die Schmiedetechnik selbst. Denn Titan Grade 2 und Titan Grade 5 zeigen in Bezug auf ihre mechanische Festigkeit eine hohe Differenz. Praktisch bedeutet dies, dass das Reintitan Grade 2 eine leichteres Fließverhalten zeigt, im Gegensatz zum zähen und hochfesten Titan Grade 5. Beim Schmieden nun fließt Titan Grade 2 förmlich zwischen der Titanlegierung Grade 5 heraus. Hier muss also mit besonderer Aufmerksamkeit und handwerklichem Können gearbeitet werden, um ein vollständiges Herausfließen zu verhindern. Außerdem muss nach jedem Schmiedevorgang dieses überschüssige Material zunächst entfernt werden, bevor weitere Bearbeitungsschritte erfolgen können.
Die Herausforderung: Härtung des Titans
Ohne Härtung des geschmiedeten Titans kann die Uhr leichter verkratzen und die für TITANDAMAST typische Optik verlieren. Tatsächlich ist Sinn dieser sehr anspruchsvolle Prozessschritt gelungen – auch weil man langjährigen Kenntnisse bei der Titanhärtung der Modelle EZM 10 TESTAF und EZM 9 TESTAF sowie bei den tegimentierten Taucherdrehringen der Modelle T50, T1 und T2 einbringen konnten.
Die Herausforderung: Ätzen der Oberfläche
Das Damaszener-Muster wird im letzten Schritt des Fertigungsprozesses durch eine Oberflächenätzung sichtbar gemacht. Titan Grade 2 und Grade 5 werden dabei von einer Säure verschieden stark angelöst und bilden so die typischen unterschiedlichen Nuancen aus. Da Titan eine hohe chemische Beständigkeit aufweist, ist dieser Prozess hier technologisch besonders anspruchsvoll.
Jede 1800 TITANDAMASZENER ist ein Unikat
Das Modell 1800 TITANDAMASZENER als Ergebnis dieses Schaffens verdeutlicht hohe Fertigungskompetenz. Diese erlaubt es, ein Material wie TITANDAMAST für den Uhrenbau zu nutzen. Für einen Zeitmesser, der Technologie, Handwerk und Ästhetik in sich vereint und damit einen unvergleichlichen Reiz besitzt – auch weil das faszinierende Muster des TITANDAMAST jede 1800 TITANDAMASZENER zu einem Unikat am Handgelenk macht.
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