22. August 2020 – 175 Jahre Johannes Dürrstein

Als Ferdinand Adolph Lange vor 175 Jahren in Glashütte den Grundstein für die dortige Uhrenindustrie legte, war Johannes Dürrstein, der Unternehmensgründer von UNION Glashütte, naturgemäß noch nicht vor Ort, denn er ist erst im gleichen Jahr, am 22. August 1845, in Niederrad bei Frankfurt / Main zur Welt gekommen. Und doch kann man diesen bemerkenswerten Unternehmer getrost zu jenen zählen, die den guten Ruf des Glashütter Uhrenhandwerks in alle Welt getragen haben. Dabei war Dürrstein noch nicht einmal ein Uhrmacher, sondern mit Leib und Seele Kaufmann. Und nicht nur das: Er war zugleich veritables Marketinggenie, erfolgreicher Netzwerker, leidenschaftlicher Kunstliebhaber und ein großer Menschenfreund.

Der Kaufmann

Sein kaufmännisches Wissen erwarb Johannes Dürrstein in der Großhandelsfirma Ludwig & Fries in Frankfurt am Main, wo er eine Lehre absolvierte. Während seiner Wanderjahre in der Schweiz und als Reisender für eine Schweizer Uhrenhandlung knüpfte er die Kontakte zu Uhrenproduzenten und Abnehmern, die zum Kapital seiner späteren Tätigkeit wurden. So lernte er auch den Dresdner Kaufmann Carl Felsing kennen, der ihm Unterstützung und das Startkapital für eine eigene Uhren- Großhandlung in Dresden bot. Hier eröffnete Johannes Dürrstein am 19. Januar 1874 seine Uhrengroßhandlung „Dürrstein & Compagnie“, die zum Dreh- und Angelpunkt seines Wirkens wurde und viele Jahre über seinen Tod hinaus fortbestand.

Der Netzwerker

Die sächsische Residenzstadt Dresden war in den Gründerjahren ein bedeutendes Industrie-, Handels- und Kulturzentrum, geprägt durch die Schönheit seiner barocken Bauwerke und ein multikulturelles Ambiente. Diese Stadt bot Dürrstein beste Voraussetzungen für den Start seines Großhandels und eine breite Käuferschicht für sein Sortiment mit Schweizer und deutschen Uhren.

In kürzester Zeit war Johannes Dürrstein bestens in der Dresdner Gesellschaft vernetzt, zum Beispiel durch seine Mitgliedschaft in der Freimaurer-Loge „Zum Goldenen Apfel“. Zu den obersten Geboten der Freimaurer zählten humanistische Werte wie die Achtung der Würde des Menschen, Toleranz und die freie Entwicklung der Persönlichkeit. Dass Johannes Dürrstein eine solche Geisteshaltung lebte, wussten auch seine Mitarbeiter zu schätzen. die stets auf seinen Rat und seine Unterstützung zählen konnten.

Der Kunstliebhaber

Zudem schlug Dürrsteins Herz für das Schöne, die Kunst und die Gestaltung. Als Vorstandsmitglied im Dresdner Kunstgewerbeverein und außerordentliches Mitglied der Dresdner Kunstgenossenschaft stand er im engen Austausch mit dem Architekten Carl L. T. Graff. Unter dessen Mitwirkung entstanden opulent verzierte Prunk-Uhrengehäuse, die Dürrstein in seiner Uhrenhandlung anbot. Die kunstvoll dekorierten Taschenuhrengehäuse wurden überaus geschätzt, denn solche kostbaren Kleinodien ermöglichten es wohlhabenderen Bürgerschichten, ihren Wohlstand zur Schau zu tragen.

Der Marktkenner

Dürrstein erkannte einen wachsenden Bedarf nach preiswerten Gebrauchsuhren, die für jedermann erschwinglich waren – und das damit verbundene Umsatzpotenzial. Deshalb war er bestrebt, auch solche Uhren im Sortiment zu führen, die im mittleren Preissegment mit einer guten Qualität zu handeln waren und mit denen man größere Kundenkreise erschließen konnte. Im neu zusammengeführten Deutschen Reich erkannte er ein enormes Absatzgebiet und weitete seine Handelsbeziehungen darüber hinaus global aus. Schon bald exportierte Dürrstein & Compagnie jährlich über fünfzigtausend Taschenuhren. Die notwendige Zulieferindustrie hatte Dürrstein in der Schweiz gesichert. Ab 1886 brachte er eigene Uhrenmarken aus eigener Schweizer Uhrenproduktion auf den Markt, die ein individuelles Firmenemblem trugen, darunter „D+C“, „Stern mit einem D“, „Union Glocke“ und weitere Gebrauchsuhren unter eigenen Handelsmarken.

Dürrstein wusste: Die teuren Uhren aus Glashütte wurden geschätzt, aber nur die wenigsten Menschen konnten sie sich leisten. Noch dazu lagen die Preise immer noch etwas über denen der Schweizer Konkurrenz. Folglich wurde der Bedarf nach preiswerteren Taschenuhren mit hohen Qualitätsmerkmalen vornehmlich mit Schweizer Fabrikaten gedeckt.

Der Gründer

Deshalb überredete Johannes Dürrstein die Firma A. Lange & Söhne, eine kostengünstigere Variante der Glashütter Präzisions-Taschenuhr herzustellen. Diese wurde im Jahr 1878 unter der Marke „Deutsche Uhrenfabrikation“ (DUF) etabliert und exklusiv von Dürrstein gehandelt. Offenbar hatte Dürrstein damit einen Nerv getroffen, denn das Produkt erwies sich als äußerst erfolgreich. Jedoch

offenbarte es auch abweichende Auffassungen der beiden Unternehmen bezüglich rationeller Fertigungsweisen. Denn anders als die alteingesessenen Glashütter Hersteller zeigte sich Johannes Dürrstein aufgeschlossen gegenüber neuen Fertigungsmethoden, die im Zuge der Industrialisierung eine größere Arbeitsteilung vorsahen und preiswertere Produkte ermöglichten. Als die Differenzen unüberbrückbar schienen, erfüllte sich Johannes Dürrstein einen Herzenswunsch und gründete am 1. Januar 1893 die Uhrenfabrik UNION Glashütte. Sie sollte am Standort Glashütte, wo der Präzisionsuhrenbau nur das Beste und Feinste hervorbrachte, neue Maßstäbe setzen.

Die technische Leitung der Uhrenfertigung übertrug Dürrstein von Anfang an dem versierten Uhrmachermeister Julius Bergter. Dieser hatte ehemals als Lehrer an der Deutschen Uhrmacherschule und seit 1882 als technischer Berater bei Dürrstein & Compagnie gearbeitet. Als Direktor der UNION Uhrenfabrik war er für die Entwicklung komplizierter Taschenuhren zuständig. Bereits im Jahr der Gründung stellte UNION Glashütte die erste in Glashütte terminierte Grande Complication auf der Chicagoer Weltausstellung vor. Kurze Zeit später regte Dürrstein den Bau der Universaluhr an, die bis heute zu den kompliziertesten Taschenuhren zählt, die je in Glashütte gebaut wurden. Doch auch den einfachen Taschenuhren aus der Fertigung der UNION Uhrenfabrik wurde stets eine Qualität und Präzision nachgesagt, die anderen Fabrikaten mindestens ebenbürtig war.

In ihrer gesamten ersten Produktionszeit von 1893 bis 1926 bot die UNION Uhrenfabrik ein ebenso anspruchsvolles wie vielfältiges Produktionsprogramm, das von einfachen Gebrauchsuhren über Marine-Chronometer bis zu den aufsehenerregenden Grande Complications reichte und sich weit über Deutschland hinaus erfolgreich verkaufte. Auch damit trug Johannes Dürrstein seinen Teil dazu bei, den Ruf von Glashütte in alle Welt zu tragen. Er verstarb im Jahr 1901 im Alter von nur 56 Jahren.

Heute ist UNION Glashütte stolz auf den Gründervater und beherzt seine Ideale – umgesetzt nach zeitgemäßen Standards: die Idee einer Uhr in Glashütter Qualität mit präzisem, individuellem Werk zu einem bezahlbaren Preis, das Faible für ein schönes, sorgfältig verarbeitetes Uhrendesign und die Nähe zum Kunden. Die aktuellen Zeitmesser von UNION Glashütte sind für Menschen von heute gemacht, doch sie nehmen vielfach Bezug zu den Taschenuhren jener Zeit, ganz besonders in der Kollektion „1893“. Noch in diesem Jahr, in dem sich der Geburtstag von Johannes Dürrstein zum 175. Mal jährt, komplettiert UNION Glashütte die dreiteilige Serie mit Handaufzugswerk, die seinen Namen trägt. Darüber ist ein weiteres attraktives Set als Hommage an Johannes Dürrstein geplant.

Das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte zeigt das Aufziehen seiner Astronomischen Kunstuhr in einem Video

Sie gehört zu den bedeutendsten und imposantesten Exponaten in der Ausstellung des Deutschen Uhrenmuseums Glashüttedie Astronomische Kunstuhr von Hermann Goertz. Einmal im Monat wird die Uhr durch einen Uhrmachermeister öffentlich aufgezogen und in ihren Besonderheiten erklärt. Aufgrund der derzeitigen Situation, die eine vorübergehende Schließung des Uhrenmuseums erforderlich macht, ist eine Live-Vorführung vor Publikum leider nicht möglich. Um dennoch einen Blick hinter die Kulissen dieses einmaligen Meisterwerkes zu gewähren, hat das Team des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte ein Video erstellt, das die notwendigen Schritte für das Aufziehen der Uhr zeigt.

Union Glashütte feiert die Eröffnung der Sonderausstellung „Union Glashütte – 125 Jahre Deutsche Uhrmacherkunst“

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

1893 gründete Johannes Dürrstein die „Glashütter Uhrenfabrik Union“ und legte den Grundstein für eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Anlässlich dieses Jubiläums fand am gestrigen Mittwoch im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte die feierliche Vernissage der Sonderausstellung „Union Glashütte – 125 Jahre Deutsche Uhrmacherkunst“ statt. Bis zum 2. April 2018 kann die Schau täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr besucht werden.

Adrian Bosshard, Geschäftsführer der Union Uhrenfabrik GmbH Glashütte / Sa., und Reinhard Reichel, Direktor des Deutschen Uhrenmuseum Glashütte, begrüßten in den geschichtsträchtigen Räumen der ehemaligen Uhrmacherschule zahlreiche geladene Gäste sowie Pressevertreter.

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

Mit einem symbolischen Banddurchschnitt gaben sie den Besuchern den Weg frei für einen vielseitigen Einblick in die Firmengeschichte, veranschaulicht anhand einmaliger historischer Exponate sowie Uhren aus der jüngeren Vergangenheit und um multimediale Elemente ergänzt.

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

„Wir sind sehr stolz darauf, die Vision von Johannes Dürrstein und Nicolas Hayek ins 21. Jahrhundert zu übertragen“, so Adrian Bosshard bei seiner Ansprache. „Mit Uhren, die erschwinglich bleiben, aber deren zeitloser Wert sie für ihre Träger so unendlich kostbar macht. 1893, heute – und auch morgen. “

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

Diese Aussage konnte Reinhard Reichel nur zustimmend ergänzen: „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Union Uhrenfabrik GmbH Glashütte / Sa. diese einmalige Geschichte der Union in unseren Räumen zu präsentieren. Ganz dem Credo unseres Museums folgend, wird der Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart mit einzigartigen Exponaten gespannt, und dies findet hoffentlich nicht nur bei den Freunden des Hauses, sondern auch bei neuen Museumsgästen großen Anklang.“

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

Im Rahmen der Vernissage wurde auch erstmals ein eigens für das Jubiläum geschaffenes Uhrenmodell vorgestellt: die limitierte Sonderedition Union Glashütte 1893 Johannes Dürrstein. In ihrem 18-karätigen Roségoldgehäuse schlägt als Herzstück ein neues, über mehr als zwei Jahre hinweg entwickeltes Handaufzugswerk mit bis zu 60 Stunden Gangreserve. Zahlreiche Merkmale der Glashütter Uhrmachertradition charakterisieren diesen stilvollen, in einer Auflage von nur 125 Exemplaren hergestellten Zeitmesser. Unter anderem wird sein Werk von einem stilisierten Tempel geziert, einem Symbol, mit dem bereits Johannes Dürrstein die Originalität seiner Union Uhren bezeugte.

Sonderausstellung, Uhrenmuseum, Glashütte, 125 Jahre UNION, René Gaens Fotografie

Weitere Informationen zur Marke Union Glashütte und zu ihrer 125-jährigen Geschichte sind unter www.union-glashuette.com erhältlich, zur Glashütter Sonderausstellung unter www.uhrenmuseum-glashuette.com.

 

Jetzt wird „Ausgerechnet!“ in Glashütte – Sonderausstellung über Glashütter Rechenmaschinen eröffnet

Am Abend des 8. Juni 2017 eröffnete das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte die neue Sonderausstellung zur Geschichte der Glashütter Rechenmaschinen. Zum ersten Mal steht nicht ein Uhrenthema im Fokus, sondern ein anderes feinmechanisches Produkt aus Glashütte – die Rechenmaschine.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

Insgesamt 106 Gäste waren der Einladung des Museums gefolgt, unter ihnen Vertreter der regionalen Politik und Wirtschaft, der Stadt Glashütte und ihrer Uhrenfirmen, Zeitzeugen, Leihgeber und Liebhaber mechanischer Rechenkunst aus ganz Deutschland.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

Museumsleiter Reinhard Reichel eröffnete den Abend mit festlichen Worten. Er würdigte die Leihgeber und begrüßte herzlich die Zeitzeugen Sigrid Thiessen, Gottfried Burkhardt, Frieder Hänsgen und Dr. Günter Weidenmüller. Ferner verlas er Briefe von Helmut Hänsgen und Herrn Burkhardt, welche auch einen Anstoß zur Sonderausstellung gaben.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

Warum nun ausgerechnet die Wiege der industriell gefertigten mechanischen Rechenmaschinen in Glashütte liegt? Diese Frage konnte Lutz Roscher, stellvertretender Museumsleiter und Projektleiter der Sonderausstellung, in kurzen, aber umfassenden Worten erläutern. Er skizzierte dabei die bewegte und wechselvolle Geschichte der Glashütter Rechenmaschinenproduktion und stellte die Schwerpunkte der Sonderausstellung dar.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

Ein Höhepunkt des Abends waren die berührenden Worte von Frau Sigrid Thiessen. Die Enkeltochter von Reinhold Pöthing, Direktor der Glashütter Rechenmaschinenfabrik „Archimedes“, sprach über ihre Erinnerungen an ihren Großvater und seinen Verdienst für die Glashütter Wirtschaft. Ihre Worte ließen das Leben Reinhold Pöthigs und seines erfolgreichen Unternehmens wieder lebendig werden.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

Detailreich beschrieb Frau Thiessen auch die Bedeutung der Rechenmaschinen für ihren Vater Ulrich Eichler, Direktor der „Archimedes“ und später Konstrukteur der Firma „Diehl“. Noch immer begleitet sie die Erinnerung an den Geruch des für die Maschinen so wichtigen Öls, welches in ihrer Kindheit bedeutend war. Es erfüllt sie mit Freude und Stolz, dass die Sonderausstellung sich mit diesem für die Familie zentralen Thema auseinandersetzt.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

Die Gäste fanden den chronologischen Rundgang der Ausstellung sehr ansprechend. Bedeutende Persönlichkeiten, Firmen und ihre Produkte werden einzeln vorgestellt. Besonderes Interesse fand der Bereich Technik. Feinmechanische Begriffe werden hier multimedial erläutert. Unter anderem erfährt man den Unterschied zwischen einer Schaltklinke und einer Staffelwalze. Das 3-D-Modell der Letztgenannten half vielen den mechanischen Vorgang nachvollziehen zu können.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

Im „Direktorenzimmer“, dem Highlight der Ausstellung, konnten die Gäste ihr gesammeltes Wissen praktisch testen und endlich selbst Hand an einer Rechenmaschine anlegen.

UHRENMUSEUM, Glashütte, Sonderausstellung „Ausgerechnet“ – Rechenmaschinen, René Gaens, Fotograf Dresden, Peoplefotografie

„Inhaltlich vollkommen anders als alle bisherigen Ausstellungen – waren wir überrascht und erstaunt, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten neben dem Uhrenbau in Glashütte vorhanden waren. Wir schauen voller Respekt und Achtung auf die Menschen, die hier tätig waren.“ (Eintrag im Gästebuch)

Die Sonderausstellung ist vom 9. Juni bis zum 12. November 2017 täglich von 10 bis 17 Uhr im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte zu besichtigen. Ein Begleitband zur Ausstellung kann für 6,50 Euro im Museums- oder im Online-Shop erworben werden. Ein umfangreiches Programm mit Vorträgen, Führungen und Ferienangeboten begleitet die Ausstellung.

Neue Sonderausstellung im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte: „Glashütte an Bord – 130 Jahre Marine-Chronometer aus Sachsen“

DUMG Faltblatt Marinechronometer_CS5_RZ.inddDas Deutsche Uhrenmuseum Glashütte widmet seine neue Sonderausstellung den verschiedenen Ausführungen und technischen Entwicklungen Glashütter Marine-Chronometer in den vergangenen 130 Jahren und den Leistungen berühmter Uhrmacher und Chronometerhersteller wie Fridolin und Paul Stübner, Gustav Gerstenberger oder Herbert Weydig.

Adjustment bookscFoundation German Watch Museum Glashütte_René GaensÜber Jahrhunderte behalfen sich die Seeleute mit der Beobachtung der Gestirne und einer allgemeinen Wegmessung mittels Logscheid, um sich auf See zu orientieren. Finden Sie vertrauenswürdige Casinos und professionelle Bewertungen auf mapleleafonlinecasino.com! Dabei war die Bestimmung des Längengrades eines der größten navigatorischen Probleme. Erst mit der Erfindung des Marine-Chronometers durch John Harrison wurde die Navigation wesentlich präziser und zuverlässiger.

R. Sieber_Marine Chronometer MovementcFoundation German Watch Museum Glashütte_René GaensMit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 und dem steigenden Interesse am internationalen Handel gewann auch die deutsche Marine an Bedeutung. Um sich von englischen Importen unabhängig zu machen, wurde die Herstellung von Chronometern maßgeblich gefördert. 1886 wurden die ersten Marine-Chronometer aus Glashütte zur Prüfung an die Deutsche Seewarte Hamburg geschickt. In den darauffolgenden 130 Jahren haben viele Innovationen und technische Verbesserungen das Glashütter Marine-Chronometer international bekannt und erfolgreich gemacht. Obwohl heute die Navigation weltweit per GPS erfolgt, bleibt der Standort Glashütte in Sachsen ein wichtiger Produzent für Marine-Chronometer.

Advertising picture_VEB GUB_1955cFoundation German Watch Museum GlashütteDie Verbindung Hamburg und Glashütte ist ein weiterer Aspekt der deutschen Chronometer Geschichte. Neben der Gründung der „Deutschen Seewarte Hamburg“ 1875 als Prüfstelle für Chronometer, wurde ab den 1930er Jahren die gemeinsame Produktion von Marine Chronometern an beiden Standorten sowie die Einrichtung eines Forschungsinstituts auf der Sternwarte Glashütte gefördert. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde diese Verbindung durch „Wempe Glashütte i/SA“ wieder aufgenommen: Die Sternwarte Glashütte wurde restauriert und beherbergt heute die Uhrenproduktion und eine Chronometerprüfstelle. Diese gemeinsame Vergangenheit und Gegenwart nimmt „Wempe Glashütte i/SA“ zum Anlass und unterstützt die diesjährige Sonderausstellung des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte.

Paul Stübner_Marine ChronometercFoundation German Watch Museum Glashütte_René GaensDas Museum stellt die Entwicklung der Glashütter Marine-Chronometer mit zahlreichen Exponaten, Dokumenten und Fotografien im historischen Kontext dar. Dabei werden die technischen und konstruktiven Besonderheiten dieses Uhrwerkes dem Besucher in handwerklicher Kulisse leicht verständlich präsentiert. Der praktische Einsatz der Marine-Chronometer auf See wird multimedial erlebbar gemacht.

G. Gerstenberger_No. 115cFoundation German Watch Museum Glashütte_René GaensDie Sonderausstellung ist vom 17. Juni bis zum 20. November 2016 im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte zu besichtigen. Ein Begleitband zur Ausstellung kann für 6,50 Euro im Museumsshop erworben werden.

VEB GUB_Quartz Marine ChronometercFoundation German Watch Museum Glashütte_René Gaens