Baselworld 2014: NOMOS Glashütte fertigt jetzt auch das Herz der Uhren selbst

Die Manufaktur NOMOS Glashütte hat nun auch ein eigenes Assortiment: Das Herz der Uhr kommt aus Glashütte

Assortiment, Reglage, Hemmung, Schwingsystem: Das System aus Unruh, Spirale, Ankerrad und Anker, das eine mechanische Uhr antreibt, den Takt angibt, hat in der Uhrenwelt viele Namen. NOMOS Glashütte hat nun ein eigenes, selbst konstruiertes – und nennt dieses System das Swing-System.

Ist es von bester Qualität, ist gewährleistet, dass die Uhr genau geht. Ein solch perfektes Uhrenherz selbst herzustellen, gilt als ganz große Kunst. Bislang schien es für kleinere Manufakturen unmöglich, weil zu fein, zu kompliziert, zu teuer. Höchstens die Fertigung von Hand zu Spitzenpreisen galt als machbar – zehn oder hundert Stück, nicht jedoch bezahlbare Serien. Fast alle Marken beziehen daher ihre Systeme von einem einzigen Spezialhersteller in der Schweiz.

Denn Anker, Ankerrad und Unruh (und die winzigen Teile, die noch zum Swing-System zählen) müssen nicht nur perfekte Einzelspieler sein, aufs My genau gefertigt, sondern auch ein extrem gut funktionierendes Team. „Dass uns dies gelungen ist, fühlt sich für uns ein bisschen an wie die Landung auf dem Mond“, sagt deshalb Uwe Ahrendt, 45, Geschäftsführer von NOMOS Glashütte.

Als Herzstück der gesamten Uhrenbranche wie einer jeden mechanischen Uhr entscheidet das Assortiment respektive NOMOS-Swing-System demnach nicht nur ganz wesentlich über Genauigkeit, Robustheit und Langlebigkeit einer Uhr.

NOMOS Glashütte schaffte mit dieser Entwicklung in vielen winzigen Schritten der Forschung, Entwicklung und nun Fertigung auch einen riesigen Schritt. Denn die Unabhängigkeit in Herstellung und Qualität der Werke sichert das Wachstum der Manufaktur über Jahre, Jahrzehnte hinaus, ist eine Unabhängigkeitserklärung in der Welt der feinen Uhren.

Das NOMOS-Swing-System ist serienreif und tickt bereits: Derzeit stattet NOMOS Glashütte alle Werke mit Gangreserve mit diesem neuen Herz aus, etwa die neue Uhr Metro. Nach und nach erfolgt die Umstellung der weiteren NOMOS-Kaliber, dann werden auch sie mit Swing-System ausgerüstet – stets erkennbar an der blauen Spirale.

 

Bunt ist das neue Schwarz – Die POP PILOT® aus Hamburg

In der Uhrenwelt gibt es nur wenige Stilikonen. Eine davon ist sicher die klassische Fliegeruhr, deren Design von der Beobachtungsuhr (B-Uhr) Baumuster A abgeleitet wurde. In den 1940ern bauten verschiedene Hersteller nach den Vorgaben des Reichsluftfahrtministeriums diese Uhren für die deutsche Luftwaffe. Sie wurden damals übrigens nicht von den Piloten, sondern von den Navigatoren (Beobachtern) der Flugzeuge getragen. Denn diese waren für den Kurs zuständig und brauchten zur damals üblichen Koppelnavigation eine genaue Uhrzeit. Spitzname der Navigatoren in den deutschen Flugzeugen war „Franz“ und wenn der sich beim Kurs verrechnete, dann hatte man sich verfranzt.

Mit der großen Fliegeruhr griff IWC (einer der Originalhersteller der damaligen B-Uhr) dieses Design mit der „Grossen Fliegeruhr“ wieder auf und machte sie zum Synonym für „Die Fliegeruhr“. Die Farbgebung der Fliegeruhr war ganz klar vorgegeben, schwarzes Zifferblatt mit weißer Beschriftung, gebläute oder stählerne Zeiger mit großflächiger Leuchtmasse und braunem Lederband. Es ist den Instrumenten im Flugzeug nachempfunden und sorgt für gute Ablesbarkeit in allen Lichtsituationen.

Die Hamburger Firma Zeitgeber GmbH will jedoch nicht länger im Dunkeln sitzen und sucht die Sonne. Ihr reicht kein dezentes Schwarz mehr, sie will Farbe. Ihre POP PILOT®  Uhren setzen ein starkes Zeichen der Zeit, ganz egal ob sie am Strand, auf der Straße oder im Club getragen werden.

Die Zifferblätter der POP PILOT®  Uhren sind in vielen knalligen Farben erhältlich und setzen zusammen mit den farbigen Nylonbändern, ganz im Stil der NATO Bänder für Militäruhren, starke Akzente. Und obwohl das Design modern, luftig und leicht daherkommt, sind die Uhren robust und wertig hergestellt. Dank ihres massiven 316 L Edelstahlgehäuses mit 42mm Durchmesser bringen sie ca. 75g auf die Wage. Die Krone ist verschraubt und die Uhren sind bis 5 bar wasserdicht und somit auch für Freizeitaktivitäten wie schweißtreibender Sport oder Schwimmen geeignet. Angetrieben werden die Uhren von einem hochwertigen Miyota Quarzwerk.

Jede der POP PILOT® trägt als Bezeichnung den Code eines Flughafens, und genau so exotisch wie die Farbkombinationen der ersten Uhrenserie, sind auch die Flughäfen, die ihnen zugeordnet sind. Ich habe mich für die SEZ (Seychelles International Airport) mit blauem Zifferblatt und gelbem Armband entschieden.

Im Karton der Uhr findet sich auch das Pilotenhandbuch, das den Pop Piloten mit der Handhabung seiner Uhr vertraut macht.

Auf dem Stahboden ist das POP PILOT® Logo mit dem Wahlspruch „TEMPUS FUGIT – POP MANET“ graviert.

Das massive Edelstahlgehäuse ist matt-gebürstet. Das war auch bei den historischen Vorbildern so, um Reflexionen, die den Träger beim Blick auf die Uhr stören könnten, zu minimieren.

Die Krone ist verschraubt und mit einer Wasserdichtigkeit von 5 bar ist die POP PILOT® durchaus auch für das Strandleben geeignet.

Trotz des bunten Designs ist auch die POP PILOT® sehr gut ablesbar.

Die POP PILOT® im Vergleich zu einer 47mm Fliegeruhr im klassischen Design.

Die POP PILOT® trägt sich mit dem Nylon Band sehr angenehm.

Bruno Söhnle’s FACETTA 1957

Bruno Söhnle tritt 1957 in die Großuhrenfabrik „Heges“ seiner älteren Brüder ein. Gerade 17 Jahre jung ist er fasziniert von der Idee, modernste Technik innerhalb des begrenzten Raumes eines Uhrengehäuses am Handgelenk der Menschen zu platzieren – bereits 10 Jahre später widmet er sich der Produktion von Armbanduhren unter verschiedenen Markennamen.


Doch der Weg zur eigenen Uhrenmarke ist geprägt von Höhen und Tiefen, wie bei jedem Menschen. Aber sein Wille und seine Zähigkeit, selbst Uhren zu gestalten werden sich auszahlen. Im Jahr 2000, zu seinem 60. Geburtstag, schenkt der rührige Unternehmer Bruno Söhnle sich selbst seine eigene Uhrenmarke. Im sächsischen Glashütte setzt er zuerst auf den Bau klassischer Armbanduhren mit Quarzwerk. „Mit diesem Schritt“ sagt Bruno Söhnle „begann meine beste Zeit.“ – der Slogan der Marke Bruno Söhnle war geboren.
„Facetta 1957“ ist das letzte von Bruno Söhnle beeinflusste und angeregte Gehäuse und spiegelt die Facetten des Lebens wider: gute und schlechte Zeiten, Höhen und Tiefen werden durch polierte und mattierte, steile und flache Facetten am Gehäuse der Uhr symbolisiert. So entstand eine Uhr die für ihren Träger zum ganz persönlichen Symbol seines eigenen Lebens wird, ein philosophischer Zeitmesser mit Persönlichkeit und Charakter.

Familientradition neu interpretiert: Die Mühle M 29 Classic Kleine Sekunde

Traditionell dreht sich bei Mühle-Glashütte alles um das präzise Messen. Nach der Unternehmensgründung im Jahr 1869 stellte schon Robert Mühle Instrumente her, die Messungen bis auf den hundertstel oder sogar tausendstel Millimeter genau angeben konnten. Um diese Werte exakt ablesen zu können, wurden die Millimeter von einem Grobzeiger angezeigt, ein Feinzeiger machte die Bruchteile der Maßeinheit sichtbar. Das Design der historischen Messgeräte inspirierte die fünfte Mühle-Generation zur Gestaltung des neuen Zeitmessers M 29 Classic Kleine Sekunde. Dieser erweitert die 2013 vorgestellte „Messuhren“-Familie von Nautische Instrumente Mühle-Glashütte.

Als Vorlage für den neuen Zeitmesser diente die Messuhr Modell M 29 von R. Mühle & Sohn. Sie verfügte über einen Messbereich von 0,01 bis 10 Millimeter, womit Längenmaße bis auf den hundertstel Millimeter genau bestimmt werden konnten. Auch das Modell M 29 besaß eine Anzeige mit einem großen Feinzeiger für die Bruchteile eines Millimeters sowie ein kleines Hilfszifferblatt mit einem Grobzeiger, der die vollen Millimeter ablesbar machte.

Diese Gestaltung greift die neue M 29 Classic Kleine Sekunde auf und übersetzt sie in die Sprache der Zeitmessinstrumente von Nautische Instrumente Mühle-Glashütte. Auf dem kleinen Hilfszifferblatt werden dabei die Sekunden präzise gemessen – während Stunde und Minute auf dem großen Hauptzifferblatt angezeigt werden. Bis ins Detail sind die Parallelen zum historischen Vorbild erkennbar. Deutlich heben sich die schwarze Skalierung und die fein geschnittenen, dunklen Zeiger vom crèmefarbenen Zifferblatt ab. Rote Indizes bei drei, sechs, neun und zwölf Uhr geben Orientierungspunkte und betonen den Instrumentencharakter der Uhr. Die Anordnung der kleinen Sekunde bei neun Uhr ist ein besonderes Designmerkmal. Sekundengenaues Ablesen ermöglicht der rote Zeiger mit der feinen Skalierung. Die Datumsanzeige mit ihrer roten Umrahmung bei drei Uhr stellt ein optisches Gleichgewicht zur kleinen Sekunde her und verleiht der Uhr einen ausgewogenen Charakter. Getragen wird das 42,4 Millimeter messende Gehäuse von einem Armband aus braunem Leder.

Um Präzision unter allen Bedingungen zu gewährleisten, ist das Automatikwerk der M 29 Classic Kleine Sekunde mit der patentierten, besonders stoßsicheren Spechthalsregulierung von Mühle-Glashütte ausgestattet. Das widerstandsfähige Gehäuse ist mit einer Wasserdichtheit bis 10 bar und einer verschraubten Krone samt Flankenschutz versehen – Aspekte, die die robuste Statur der Uhr verstärken. Diese Eigenschaften entspringen der neueren Firmenhistorie von Mühle-Glashütte. Durch die nach der Deutschen Wiedervereinigung begonnene Fertigung von nautischen Instrumenten und Schiffsuhren entwickelte Mühle den Anspruch, die Ganggenauigkeit seiner nautischen Zeitmesser unter allen Einsatzbedingungen zu ermöglichen.

Die neue M 29 Classic Kleine Sekunde verbindet die Werte des Glashütter Familienunternehmens auf ausdrucksvolle Art und Weise. In ihr treffen die Leidenschaft für das präzise Messen und nautische Tugenden aufeinander und formen einen elementaren Zeitmesser. Die M 29 Classic Kleine Sekunde ist damit Ausdruck der Tradition des Glashütter Familienunternehmens – bis ins kleinste Detail.

Technische Details M 29 Classic

Uhrwerk:
SW 290-1, Automatik; Version Mühle mit Spechthalsregulierung, eigenem Rotor und charakteristischen Oberflächenveredelungen. Sekundenstopp. Datumschnellkorrektur. 38 h Gangreserve.

Gehäuse:
Edelstahl gebürstet / poliert. Entspiegeltes Saphirglas. Boden mit Sichtfenster. Verschraubte Krone. Ø 42,4 mm; H 11,8 mm. Wasserdicht bis 10 bar.

Band:
Edelstahlband mit Doppelfaltschließe oder Lederband mit Dornschließe aus Edelstahl.

Zifferblatt:
Farbe Schwarz oder Crème.

Preis:
1.650,- Euro (mit Lederband) 1.750,- Euro (mit Edelstahlband)

UHRENWERFT HAMBURG – Modell LÄNGENGRAD

UHRENWERFT HAMBURG ist die junge Zweitmarke für Kleinserien und Editionsuhren der HENTSCHEL HAMBURG Uhrenmanufaktur. Sie ist die Ergänzung zu den handgefertigten Einzelstücken – den HENTSCHEL HAMBURG Uhren.

Das erste UHRENWERFT-Modell trägt den Namen LÄNGENGRAD. Es ist in den Varianten Schiffsschraubenbronze und Edelstahl jeweils als Herren (37mm) – und Medium-Uhr (34,5mm) sofort verfügbar erhältlich.

Die LÄNGENGRAD ist eine gelungene Hommage an historische Seechronometer: zeitlos, klassisch, hanseatisch. Die stilisierte geografische Länge und Breite auf dem Zifferblatt verweisen dezent auf die Zusammenhänge und die historische Bedeutung von Navigation und Zeitbewahrung auf hoher See.

Weitere Informationen unter: http://www.uhrenwerft.de/uhrenwerft-modelle/laengengrad.html

Kollektion 2014 von A. Lange & Söhne auf Boutique-Tour

Auf dem Genfer Uhrensalon erstmals vorgestellt, präsentiert die Uhrenmanufaktur Lange ihre Neuheiten nun weltweit in ihren Boutiquen.

Die neue Kollektion von A. Lange & Söhne begeisterte auf dem Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) in Genf Journalisten und Händler. Sammler und Interessenten erhalten in den kommenden Monaten im Rahmen exklusiver Veranstaltungen die Möglichkeit, die Neuheiten in den zwölf Boutiquen der sächsischen Traditionsmarke genauer unter die Lupe zu nehmen. Den Auftakt macht Ende Februar die Lange-Boutique in Singapur.

Stationen und vorläufige Termine der sechsmonatigen Tournee im Überblick:

  • Singapur (25. Februar bis 3. März)
  • Schanghai (5. bis 11. März)
  • Dubai und Abu Dhabi (9. bis 20. März)
  • Seoul (13. bis 19. März)
  • Hongkong (22. bis 28. März)
  • Tokio (4. bis 14. April)
  • München (10. bis 19. April)
  • Lissabon (8. bis 12. Mai)
  • Palm Beach (12. bis 23. Mai)
  • Paris (14. bis 18. Mai)
  • Dresden (2. bis 9. Juni)

Im Zeichen der Präzision

Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr das Thema Präzision. Die mit einem patentierten Beschichtungsverfahren hergestellte Mondphasenanzeige der GROSSEN LANGE 1 MONDPHASE gibt die Zeitspanne von Neumond zu Neumond mit einer Genauigkeit von 99,9978 Prozent wieder. Einmal richtig eingestellt, müsste man die Anzeige bei ununterbrochenem Lauf erst nach 122,6 Jahren um einen Tag korrigieren.

Noch präziser ist die Mondphasenanzeige der RICHARD LANGE EWIGER KALENDER „Terraluna“, die erstmals bei einer Lange-Uhr auf der Werkseite untergebracht ist. Die Anzeige besteht aus drei Scheiben. Auf einer sternenübersäten Himmelsscheibe umkreist der durch eine runde Aussparung sichtbare Mond die Erde gegen den Uhrzeigersinn. Dabei folgt er der synodischen Umlaufzeit von 29 Tagen, 12 Stunden, 44 Minuten und 3 Sekunden so exakt, dass die Anzeige erst nach 1.058 Jahren um einen Tag korrigiert werden muss. Mit zwei starken Aufzugsfedern sorgt das Doppelfederhaus dieser Uhr für eine Gangreserve von 14 Tagen, ein Nachspannwerk für einen stabilen Gang der Uhr über den gesamten Zeitraum.

Auch die neue 1815 TOURBILLON ist auf höchste Präzision ausgelegt. Sie kombiniert den von Lange entwickelten Sekundenstopp für das Tourbillon mit der gleichfalls patentierten Zeigerstelleinrichtung ZERO-RESET. Diese Kombination sorgt für eine exakte Einstellbarkeit der Uhr.

Darüber hinaus präsentiert A. Lange & Söhne eine Rotgoldvariante der im Jahr 2011 erstmals vorgestellten LANGE ZEITWERK STRIKING TIME sowie der ein Jahr später lancierten LANGE 1 TOURBILLON EWIGER KALENDER.

Zwei Schmuckvarianten der SAXONIA im diamantbesetzten Weißgoldgehäuse mit weißem bzw. braunem Perlmuttzifferblatt und farblich abgestimmtem Krokolederband runden die Kollektion ab.

DGC-Ehrenpreis 2014 für Dr. Hans-Jochem Steim

Der Schramberger Unternehmer Dr. Hans-Jochem Steim erhält den Ehrenpreis 2014 der DGC, der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie. Dieser Preis wird verliehen an Personen oder Institutionen im deutschsprachigen Raum für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet  der Zeitmessung. Hans-Jochem Steim wird ausgezeichnet für seine Verdienste um die  Rettung der traditionsreichen Uhrenfirma Junghans in Schramberg.

Überreicht wurde der Preis am vergangenen Freitag auf der Inhorgenta Munich.Von links nach rechts: Thomas Herzog, Oberbürgermeister von Schramberg, Josef M. Stadl, Präsident der DGC, Dr. Hans-Jochem Steim, Junghans, Prof. Eduard C. Saluz, Direktor Deutsches Uhrenmuseum

Die 1861 gegründete Uhrenfirma Junghans ist aus der deutschen Uhrengeschichte nicht weg zu denken. Doch wie die gesamte deutsche Uhrenindustrie so litt auch Junghans unter dem  unaufhaltsamen Preisverfall für Uhren, der gegen Ende des 20. Jahrhunderts die meisten deutschen Uhrenfirmen zur Aufgabe der Uhrenproduktion oder gar in den Konkurs trieb. Immerhin hatte die Schramberger Firma mit der Funkarmbanduhr noch 1990 eine Weltneuheit im Programm. Trotzdem schrumpfte das Unternehmen mehr und mehr und wurde schließlich – im Jahr 2000 –  von der Luxusmarken-Holding Egana-Goldpfeil übernommen. Die Zukunft schien damit gesichert.

Umso überraschender kam dann im Sommer 2008 die Nachricht, dass Junghans Insolvenz angemeldet hatte. Wirtschaftlich war dies für den Standort verkraftbar, in den letzten Jahrzehnten hatte sich in Schramberg eine starke mittelständische Industrie entwickelt, die von der Uhrenbranche unabhängig war. Trotzdem war die Insolvenz der traditionsreichen Firma Junghans für die Stadt im Schwarzwald ein herber Schlag, ist doch die Bedeutung der Uhrenindustrie noch heute im Stadtbild auf Schritt und Tritt ablesbar.

Nun kam die Stunde von Hans-Jochem Steim. Der gebürtige Schramberger, Vorsitzender der Geschäftsführung der familieneigenen Firmengruppe Kern-Liebers, hatte schon mehrfach sein Engagement für seine Heimatstadt gezeigt und war dafür 2007 zum Ehrenbürger der Stadt Schramberg ernannt worden. Auch diesmal setzte er sich für die Region ein. Zusammen mit seinem Sohn Hannes erwarb er die Firma Junghans und rettete sie so vor dem Untergang.

Die neuen Eigentümer entwickelten eine zielführende Strategie für die Traditionsmarke. Die alten Werte wurden mit neuem Inhalt gefüllt. Die Linien Junghans Meister und „max bill by junghans“ knüpfen an die legendären Zeiten der Firma in der Nachkriegszeit an, daneben setzen die Steims aber auch weiterhin auf die Funktechnik und investieren in den Ausbau der Funkwerkefertigung in Schramberg.

Die Deutsche Gesellschaft für Chronometrie würdigt das Engagement von Dr. Hans-Jochem Steim und verleiht ihm den Ehrenpreis 2014.

ARISTO Fliegeruhr Vintage 1940: Klassiker der Moderne

„Diese 100 Automatik-Uhrwerke habe ich mir für ein ganz besonderes ARISTO-Modell aufgespart.“ sagt Hansjörg Vollmer. „Unsere Vintage „1940“ bringt schon vor seinem Start alle Voraussetzungen für einen sammelwürdigen Uhren-Klassiker mit.“ Vor allem in den USA waren die von ihm konzipierten Fliegeruhren immer schon begehrte Sammlerstücke. „Unsere Replikas von Uhren der deutschen Luftwaffe waren dort wenige Wochen nach ihrer Präsentation ausverkauft“, erinnert sich der Chef der Pforzheimer Uhrenbauer

Hansjörg Vollmer hat seine Vintage „1940“ zum ersten Mal auf der INHORGENTA MUNICH 2014 in München mit dabei. „Beim Design orientierte ich mich am Pflichtenheft der deutschen Luftwaffe. Darin gab sie allen Uhrenherstellern die Gestaltungsmerkmale vor.“ Das Zifferblatt der ARISTO Vintage „1940“ entspricht einer Fliegeruhr, die 1940 mit der Typenbezeichnung „Baumuster A – Beobachter“ für das Luftwaffe- Beschaffungsamt hergestellt wurde.

Für das Innenleben der ARISTO Vintage „1940“ verwendete Hansjörg Vollmer jedoch ein Automatik-Kaliber. Es wurde um 1975 für die heutigen Ansprüche an ein Präzisions-Uhrwerk in kleiner Stückzahl von ETA unter der Bezeichnung ETA 2872 gebaut. In den ARISTO Werkstätten an der Pforzheimer Erbprinzenstraße wurde es zerlegt gereinigt und neu montiert und justiert.

Das sandgestrahlte Edelstahlgehäuse der ARISTO Vintage „1940“ hat mit 47 mm genau die richtige Größe für eine männliche markante Sportuhr. Das Lederband im Antik-Look vervollständigt den Vintage Look der Uhr.

Mit Bedauern muss Hansjörg Vollmer allerdings darauf hinweisen: ,Wenn diese Fliegeruhren-Edition ausverkauft ist, kann ich diese Replika nicht mehr liefern. Denn die Einzelteile für das 1940er Signaturwerk werden nicht mehr hergestellt.“

Technische Daten:

  • ETA 2872 Automatik (um 1975)
    – Incabloc-Stoßsicherung
    – 21.600 A/h
    – 17 Steine
  • – Edelstahlgehäuse sandgestrahlt, Durchmesser 47 mm
  • – Lederarmband im Antik-Look „used“ (oder wahlweise Aviator Fliegerband wie hier auf den Bildern)

Berliner Mischung aus Glashütte

Die Uhrenmanufaktur NOMOS Glashütte hat gleich vier neue Modelle mit je vier Ecken kreiert: den Klassiker Tetra in ziemlich hauptstädtischen Farben

Kleene und Goldelse, Clärchen und Nachtijall: vier neue Namen für den quadratischen NOMOS-Klassiker Tetra und vier neue Farben – keckes Türkis, verheißungsvolles Gold, Billardtisch-Grün und obendrein edles Nachtblau. Eine ziemlich bunte Mischung, fast so bunt wie Berlin. Die Stadt ist alles und ihr Gegenteil – und genau dies zeigen auch die neuen Uhren von NOMOS Glashütte. In Berlin kann man, per U-Bahn, S-Bahn, Tram, nach Vietnam reisen und nach Russland. Kann türkisch leben, italienisch und schwäbisch und durchaus auch ziemlich etepetete: In Berlin geht, wenn man gut gefrühstückt hat, einfach ziemlich viel auf einmal. Am Handgelenk geht dies nun auch.

Die neue „Berliner Mischung“, gestaltet von der NOMOS-Design-Tochter Berlinerblau in Kreuzberg, ist ein wenig schräg und äußerst kleidsam. Und in ihrem Herzen tickt das bewährte Glashütter Manufaktur-Handaufzugskaliber Alpha. Nur nicht in der Kleenen, jenem Modell in Türkis. Darin arbeitet Kaliber DUW 4301 mit Gangreserveanzeige. Diese zeigt, wann die Kraft ausgeht, man per Drehung der Krone auftanken muss. Denn Berlin kann mitunter ziemlich anstrengend sein.

NOMOS Tetra Kleene

NOMOS Tetra Goldelse

NOMOS Tetra Claerchen

NOMOS Tetra Nachtijall

Glashütte Original – PanoMaticInverse

Ingenieurskunst von Glashütte Original auf einen Blick 

Die neue PanoMaticInverse offenbart ihre Pracht, indem sie die Duplex-Schwanenhals- Feinregulierung, als außergewöhnliches Element der Ingenieurskunst von Glashütte Original, auf der Zifferblattseite des Automatikwerkes zeigt.

Mit großem Erfolg im Jahr 2008 eingeführt, war die PanoInverse der erste Zeitmesser der sächsischen Manufaktur, der seine innere Schönheit offen zur Schau stellt. Erstmals wird die Unruhbrücke auf der Vorderseite der Uhr präsentiert. Dies wurde durch die inverse Lagerung von Komponenten ermöglicht, welche normalerweise nur durch den Saphirglasboden zu bewundern sind. Ein entscheidender Eingriff in das Laufwerk war damals Grundlage für die Neuentwicklung des Handaufzugkalibers 1-66-01.

Zur diesjährigen Baselworld lanciert, führt die PanoMaticInverse diese Idee weiter und präsentiert sich mit dem neuen Kaliber 91-02; einem präzisen Automatikwerk mit 42 Stunden Gangreserve. Ein 42 mm großes Gehäuse umrahmt die Anzeige von Stunde, Minute und Sekunde sowie das für Glashütte Original typische Panoramadatum. Mit dem automatischen Aufzug und der leicht ablesbaren Datumsanzeige verbindet dieser Zeitmesser ungewöhnliches Design, technische Raffinesse sowie sinnvolle Funktionalität und wird so zum komfortablen und stilvollen täglichen Begleiter.

Die Eleganz der PanoMaticInverse ist unverkennbar – gebläute Schrauben und Rubine als Lagersteine auf der rhodinierten Dreiviertel-Platine mit Glashütter Streifenschliff, gebläute Zeiger mit Leuchtmasse, das elegante Panoramadatum und natürlich die perfekt vollendete Duplex- Schwanenhals-Feinregulierung. Unter der kunstvoll gravierten Unruhbrücke schwingt gut sichtbar die Schraubenunruh des manufaktureigenen Automatikkalibers, die mit ihrer rhythmisch pulsierenden Bewegung einem schlagenden Herzen ähnelt.

Auf der Rückseite des Uhrwerks lässt sich durch den Saphirglasboden der skelettierte Zentralrotor beobachten. Er ist mit einer 21-Karat-Gold-Schwungmasse ausgestattet und rotiert über der ziergefrästen Laufbahn. Außerdem prägen der Glashütter Streifenschliff, mehrere Rubine und farblich ausgelegte Gravuren das für Glashütte Original typische Erscheinungsbild der Räderbrücke. Die asymmetrisch gestaltete Vorderseite der Uhr gibt der Duplex-Schwanenhals- Feinregulierung genügend Raum und entspricht der typisch dezentralen Zifferblattgestaltung der Pano-Linie von Glashütte Original.

Die außergewöhnliche PanoMaticInverse ist in zwei Versionen erhältlich: Eine Variante präsentiert sich in einem poliert-satiniertem Rotgoldgehäuse und goldenen Appliken. Farblich darauf abgestimmt sorgt ein Louisiana Nubuk-Alligatorlederband in einem warmen Braunton für komfortablen Halt am Handgelenk.

Die andere Variante besticht durch ihr kühl schimmerndes und poliert-satiniertes Edelstahlgehäuse, blaue Appliken und einem passenden Armband aus dunkelblauem Louisiana Alligatorleder. Beide Modelle sind mit einer Faltschließe ausgestattet, die entsprechend dem jeweiligen Modell aus Rotgold bzw. Edelstahl gefertigt ist.