Baselworld 2015: NOMOS Tangente Automatik

Das meistverkaufte Modell von NOMOS Glashütte heißt – seit Jahrzehnten schon – Tangente. Nun kommt der preisgekrönte Zeitmesser mit einem Automatikkaliber: handaufzugsflach

 

18_NOMOS_Tangente_Automatik_TangenteRund mit klaren Kanten, von schlanker, schnörkelloser Eleganz: Das ist Modell Tangente – jene Ur-Uhr von NOMOS Glashütte, die wie ein Markenzeichen wirkt, die Manufaktur verkörpert wie kaum eine andere. 1992 entworfen wurde die Ausnahmeuhr – unerhört schön mit prägnantem Zifferblatt und geradlinigem Gehäuse – mehr als 40 Mal prämiert. Jetzt aber ist der NOMOS-Klassiker und -Bestseller aufregend neu: Modell Tangente, traditionell mit Handaufzug, gibt es nun ebenfalls mit einem Automatikkaliber.

Bild 329DUW 3001 heißt das neue ausnehmend flache Werk, das für beste Gangeigenschaften sorgt – und für besonders schmale, ausgewogene Proportionen am Handgelenk. Denn mit 6,9 Millimetern Höhe ist Tangente Automatik kaum einen Hauch dicker als das Handaufzugsmodell, 0,3 Millimeter, um genau zu sein.   Die Kombination der Vorzüge ist es, die bahnbrechend ist, denn: Automatikuhren, die gleichsam flach, hochpräzise und erschwinglich sind, gibt es bis dato nicht. Gelingen konnte das handaufzugsflache Wunderwerk den Konstrukteuren von NOMOS Glashütte mit zwei Tricks: Erstens wurden nahezu alle Kaliberteile zwischen Werkplatte und Dreiviertelplatine montiert, auf zusätzliche Aufbauten ganz verzichtet. Zweitens wurden die Fertigungstoleranzen der Teile bis zu 50 Prozent halbiert, sodass höchste Genauigkeit trotz der flachen Bauhöhe möglich wurde.

19_NOMOS_Tangente_Automatik_TangenteBeste Aussichten für NOMOS-Liebhaber also: Ob mit Handaufzug oder Automatikkaliber ist ab sofort keine Größenfrage mehr. Einzig winzige Details auf dem Zifferblatt sind es, die die neue automatische Tangente von der klassischen mit Handaufzug auch am Arm unterscheidbar machen: die kleine Typografie in der Minuterie, eine leicht veränderte kleine Sekunde, der Schriftzug „Automatik“ unter dem NOMOS-Logo.   Tangente Automatik ist von Herbst an im Handel.

 

Motor der neuen Generation: Automatikwerk DUW 3001 von NOMOS Glashütte

Flacher, feiner, eleganter: Mit einem weiteren hauseigenen Manufakturkaliber definiert NOMOS Glashütte einen neuen Standard von Selbstaufzügen

04_NOMOS_DUW3001_BodenEtwa drei Jahre hat es gedauert, pünktlich zur Uhrenmesse Baselworld ist es nun so weit: NOMOS Glashütte präsentiert DUW 3001, ein vollkommen neues Basiskaliber aus Glashütter Manufaktur. Das Besondere? Mit seinen nur 3,2 Millimetern ist dieser Motor äußerst flach – flacher als fast alles andere, was in der Uhrenwelt mit eigenem Antrieb tickt und in Großserie gefertigt wird – und dabei extrem ganggenau. Die wenigen anderen schlanken Selbstaufzüge, die die Branche kennt, sind entweder nicht besonders präzise oder extrem teuer. NOMOS Glashütte aber verlässt mit seinen neuen Automaten nicht den angestammten Preisbereich.

02_NOMOS_DUW3001_BodenWie das gelingen konnte? Nicht ohne Tricks. Weniger Platz bedeutet selbstverständlich: weniger Platz für Toleranzen. „Wir haben daher bei der Fertigung von DUW 3001 die üblichen Toleranzen teils halbiert“, sagt Theodor Prenzel, 30, der Konstrukteur. „Unser neues Werk ist also extrem präzise gebaut, und daher kann es ultraflach und eben auch äußerst genau sein.“ Nahezu alle Teile werden bei DUW 3001 zwischen Werkplatte und Dreiviertelplatine montiert. „Unser Bauraum war im Schnitt nur einen Millimeter hoch“, so Prenzel.

06_NOMOS_DUW3001_DetailDas Sperrrad, nur zum Beispiel, verschwindet jetzt ganz unter der Dreiviertelplatine und musste daher noch flacher werden, als es ohnehin schon war. Um Abrieb bei dem hauchdünnen Teil zu verhindern, wurde sogar ein spezieller neuer Werkstoff dafür verwendet: Er besitzt beste Reibungseigenschaften, läuft extrem plan, lässt sich gut bearbeiten und härten.

Eine weitere Herausforderung dieses Kunstwerks im Kleinformat: In einem flacheren Werk steckt eine flachere Zugfeder. Diese hat – bedingt durch das Weniger an Material – eine schwächere Zugkraft, die es also auszugleichen galt. Durch die Erforschung und Entwicklung eines eigenen Rädersatzes in den vergangenen Jahren konnte NOMOS Glashütte genug Erfahrungen sammeln, um den Rädersatz – jene Reihe von Zahnrädern und Trieben zur Energieübertragung im Werk – für exakt dieses Kaliber zu optimieren. „Hier kamen unsere Forschungen zum Tragen, mit Teilen von der Stange hätte dies nicht funktioniert“, so Prenzel.

08_NOMOS_DUW3001_AtelierDie NOMOS-Konstrukteure veränderten etwa Anordnung, Winkel und Zahl der Zähne und konnten so den Wirkungsgrad des Laufwerks um 10 auf nun 94 Prozent steigern. „Da 100 Prozent unmöglich sind, etwas Reibung in einem Uhrwerk immer bleibt, ist dies schlicht enorm“, so CEO Uwe Ahrendt mit Blick auf die jüngsten Laborberichte.

07_NOMOS_DUW3001_UnruhbrueckeIm Ergebnis ist DUW 3001 ein chronometerfähiges, hochqualitatives und sehr elegantes Manufakturkaliber – einzigartig auf dem Uhrenmarkt und dank neuer Maschinen und Technologien zugleich großserienfähig. Dass der neue Motor nach wie vor natürlich auch voller Handwerk steckt, dass das hauseigene Swing-System darin den Takt vorgibt und auch die berühmten Glashütter Merkmale zu finden sind: Dreiviertelplatine, Streifenschliff, temperaturgebläute Schrauben und so weiter, versteht sich von selbst.

Damit steht das neue Werk gleichermaßen für Tradition und Fortschritt – wie die NOMOS-Abteilung für Forschung und Entwicklung, wo es entstand: Hier wurde das erste Automatikwerk der Manufaktur entwickelt, der patentierte Datumsmechanismus, die ebenfalls patentierte Gangreserveanzeige sowie die feinen Werke der Golduhren Lux und Lambda. aber auch das bereits genannte NOMOS-Swing-System, mit dem die Marke auf der Baselworld 2014 für Aufregung sorgte, stammt aus diesem Atelier.

09_NOMOS_DUW3001_PrenzelJetzt stehen die Uhrmacher in den Startlöchern für die Serieneinführung des flachen Automatikkalibers – schon im Herbst kommen die neuen NOMOS-Uhren mit diesem Werk in den Handel.