In der Zusammenarbeit mit der Robert Bosch GmbH und der Hochschule Furtwangen (HFU) stellt NOMOS Glashütte die erste Smartwatch „Made in Germany“ mit einem innovativen Energiekonzept als Hybrid einer mechanischen Uhr mit intelligenten digitalen Funktionen vor.
Innovatives Energiekonzept
Die Frage „klassische mechanische Uhr oder moderne Smartwatch ?“ kann seit heute mit „JA“ beantwortet werden. Die NOMOS TangoSmart vereint das Beste aus den beiden Welten und weist Innovationen auf, die die Leistungsfähigkeit des Standortes Deutschland unter Beweis stellen. Angetrieben wird die Uhr vom mechanischen NOMOS Kaliber DUW 3001E. Das „E“ steht dafür, dass der mechanische Aufzug auch die Energie für die elektronischen Funktionen der Uhr liefert. „Unser Rotor Aufzug im Kaliber DUW 3001 ist so effizient, dass schon zwei Stunden Tragen am Tag genügen, um die Aufzugsfeder voll zu spannen. In der rein mechanischen Version des Werkes bleibt der Rotor dann stehen. Die Hybridversion des DUW 3001E lässt den Rotor weiterlaufen und nutzt die weiteren 10 Stunden, die man die Uhr normalerweise am Tag trägt, um eine von Bosch entwickelte, und speziell für den Einsatz in unserer Uhr angepasste Solid State Lithiumzelle zu laden“, so Theodor Prenzel, stellvertretender Leiter der NOMOS-Abteilung für Forschung und Entwicklung – und der Vater des Kalibers DUW 3001.
„Damit erzeugen wir genügend Energie, um das NOMOS neomatik Smartmodul, das anstelle des klassischen Zifferblattes in die Uhr eingebaut wird, zu versorgen. Wir benötigen für die TangoSmart also keine Steckdose, kein Netzteil, keine Ladekabel. Einfaches Tragen der Uhr genügt um sie mit Energie zu versorgen. Und im Notfall kann man sie immer noch über die Krone aufziehen, für den Fall dass man sich selbst zu wenig bewegt hat.“
Displaytechnologie „Made in Germany“ und Sensorik von Bosch
Die Uhr hat nach wie vor mechanisch angetriebene Stunden- und Minutenzeiger, nur der Sekundenzeiger wird digital auf dem Display erzeugt. Somit erfüllt sie selbst in dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass der Akku leer sein sollte, ihre ureigene Funktion eines Zeitanzeigers. Das Zifferblatt besteht aber aus einem speziell von dem im Bayrischen Wald ansässigen Unternehmen Interelectronix entwickelten Display. Dieses ist frei programmierbar und ermöglicht mit einer speziellen Glasoberfläche auch Force Touch zur Steuerungen der intelligenten Funktionen. Die besondere Herausforderung dabei war es, die eigentliche Anzeigefläche von der Glasoberfläche zu trennen, da dazwischen die mechanischen Zeiger der Uhr ihre Kreise drehen. Interelectronix verwendet als oberste Schicht des patentierten ULTRA Glas Film Glas, ein 0,1 mm dickes Micro-Glas aus der militärischen und industriellen Anwendung. Dieses ist komplett unempfindlich gegen mechanisches Verkratzen.
Im einfachsten Fall wird auf dem Display dann ein klassisches NOMOS Zifferblatt dargestellt. „Über eine Funktion werden sich eingefleischte NOMOS Fans dabei besonders freuen. Bisher bietet NOMOS keine Datumsschnellverstellung an. Und so muss man in den kurzen Monaten immer kurbeln, um das Datum auf den aktuellen Stand zu bringen. Beim TangoSmart wird das Datum in klassischer Form auf dem intelligenten Zifferblatt dargestellt. Dabei wird das Datum aus dem GPS Signal ausgelesen und somit hat der Träger immer ein aktuelles Datum in der Anzeige, auch Zeitzonen übergreifend, je nachdem, wo er sich gerade aufhält. „Der TangoSmart hat also einen ewigen Kalender!“ sagt NOMOS Chefkonstrukteur Mirko Heyne.
Über zusätzliche Apps kann natürlich auch eine zweite Uhrzeit, z.B. als Digitalanzeige eingeblendet werden.
Die klassischen Benachrichtigungsfunktionen über neue E-Mails, Terminerinnerungen, Nachrichten, Twitter Tweets, … erfolgen auch über das Display.
Die Elektronik im Smartmodul kommt von Bosch Sensortec und beinhaltet neben der CPU den Connected Device Sensor mit Bluetooth, GPS, Barometer und einen 9-achsen „Absolute Orientation Sensor“ (3-Achsen Beschleunigungssensor, 3-Achsen Gyroskop und 3-Achsen Geomagnetischer Sensor).
Diesem Modulkonzept kommt auch die geringe Bauhöhe des Kaliber DUW 3001 entgegen, denn obwohl das Smartmodul natürlich dicker ist, als ein einfaches Zifferblatt, steht genügend Raum in der klassischen Gehäuseform des Tangomaten zur Verfügung. In einem Gehäuse mit 40 mm Durchmesser und 11mm Höhe kann man alles unterbringen. Dies entspricht dem Gehäuse des NOMOS Tangomat GMT.
Das komplette Smartmodul kann zukünftig gegen ein neueres Modul ausgetauscht werden, wenn verbesserte Technologie zur Verfügung steht. Der mechanische Teil der Uhr wird dabei weiter genutzt. „Wir sind der Nachhaltigkeit in unserer Produktion und unseren Produkten verpflichtet. Dafür wurden wir auch schon mit dem Ökoprofit-Siegel ausgezeichnet. Auch mit unserer ersten intelligenten Hybriduhr TangoSmart wollen wir natürlich diesem Anspruch gerecht werden,“ sagt Uwe Ahnend, Geschäftsführer von NOMOS Glashütte.
Eigene Betriebssoftware – NomOS
In Zusammenarbeit mit der Informatik Fakultät der Hochschule Furtwangen (HFU) ist ein eigenes Betriebssystem für den TangoSmart entstanden, das NomOS (Nomos Operating System). Dieses basiert auf der Intel® IoT Platform. Prof. Dr. Friedbert Kaspar, der Leiter des Labors der Fakultät Informatik, sagt dazu: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir an diesem Projekt mitarbeiten konnten. Gerade Furtwangen hat ja auch eine lange Tradition im Uhrenbau. Diese Geschichte wird in dem, an die Hochschule angeschlossene Furtwanger Uhrenmuseum, auch dokumentiert und lebendig gehalten. Deshalb war es uns eine Ehre, mit unserem Beitrag eine Brücke in die Zukunft der deutschen Uhrenindustrie bauen zu können.“
„Durch den Einsatz der Intel® IoT Platform können wir viele Basisfunktionen für ein Connected Device „out of the box“ nutzen und uns darauf verlassen, dass diese immer weiterentwickelt werden und auf den neusten Stand sind. Außerdem haben wir damit automatisch die Unterstützung für die gängigen Smartphone Plattformen wie Apple iPhone, Andorid und Windows Phone. Somit konnten wir uns darauf fokussieren, wie die spezifischen Anforderungen für die Apps in der Uhr umgesetzt werden. Das NomOS ist das modernste Betriebssystem für eine connected Smartwatch,“ so Kaspar.
NOMOS Cloud – der sichere Cloudservice mitten im Nichts
Alle Daten der Uhr werden in eine eigene NOMOS Cloud (http://www.nomoscloud.com/) synchronisiert. Diese wird im Telekom Rechenzentrum in Biere bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt betrieben und ist somit auch 100% „Made in Germany“ und außerhalb des Zugriffs der NSA. Die Nutzer können sich darauf verlassen, dass ihre Daten sicher nach deutschem Recht gespeichert werden.
NOMOS neomatik Smart Band
Die NOMOS TangoSmart wird offiziell auf der Munichtime am 28. Oktober 2016 vorgestellt und in einer 1st Edition noch rechtzeitig zu Weihnachten ausgeliefert. Um die neuen Bosch Sensoren, die Akkus und das NomOS zu testen, hat NOMOS ein spezielles NOMOS neomatik Smart Band in einer limitierten Auflage von 500 Stück hergestellt.
Dieses beinhaltet das NomOS und die Sensoren, hat aber kein Display. Es kann z.B. am rechten Handgelenk getragen werden und wird über einen USB Port geladen und synchronisiert. Die Sensordaten werden in der NOMOS Cloud gespeichert.
Das NOMOS neomatik Smart Band kostet 399,– €. Alternativ besteht auch die Möglichkeit eine Apple Watch gegen ein NOMOS Band einzutauschen. Die Käufer des Bandes haben dann die garantierte Option, ein Modell aus der 1st Edition der NOMOS TangoSmart zu kaufen, und dieses noch vor Weihnachten geliefert zu bekommen. Der Kaufpreis für das Band wird dann auf den Preis der Uhr angerechnet. Das NOMOS neomatik Smart Band kann per E-Mail an TangoSmart@clubnomos.de bestellt werden. Unter der Email Adresse werden auch die Tauschangebote gegen eine Apple Watch entgegen genommen.
Fazit
Die NOMOS TangoSmart ist die erste Smartwach mit überwiegend deutscher Technologie. Unter der Führung von NOMOS Glashütte demonstriert die deutsche Industrie, dass digitale Innovation mit Nachhaltigkeit, Handwerk und Historie verbunden werden kann und man das Feld nicht den amerikanischen und asiatischen Wettbewerbern überlassen muss.
Nachtrag 2.4.2016:
Es freut mich, dass mein Beitrag zum 1.4.2016, der natürlich ein Aprilscherz war, gut bei euch angekommen ist. Ich hoffe, dass ich dadurch das eine oder anderen Schmunzeln oder sogar herzhafte Lachen hervorrufen konnte. Aber wie der eine oder andere schon festgestellt hat steckt darin auch die eine oder andere Wahrheit. Wenn man den Links folgt, sieht man, dass es die angesprochenen Formen und Technologien durchaus gibt. Vielleicht ist der Beitrag auch einfach nur ein bisschen visionär, die Zeit wird es zeigen. Mir hat das Recherchieren und Schreiben des Artikels auf jeden Fall viel Spaß gemacht.
Besonders toll finde ich dass mein Beitrag auch in den Medien gut angekommen ist. Denn (und das ist jetzt kein Scherz) sowohl in der Wirtschaftswoche Online als auch auf heise.de und IT-Zoom wurde er erwähnt:
Das Tauschangebot für das NOMOS neomatik Smart Band wurde von mydealz.de aufgegriffen:
Und auch NOMOS hat über Twitter reagiert:
Vielleicht steckt in der ganzen Geschichte also doch ein Kern Wahrheit 😉 …
Ein Gedanke zu „April, April: NOMOS Glashütte TangoSmart – die erste Smartwatch „Made in Germany““