In diesen Tagen werden die ersten von insgesamt 100 Exemplaren der neuen Richard Lange Springende Sekunde in Platin an den Handel ausgeliefert. Das typische Regulatorzifferblatt, die klassische Komplikation einer springenden Sekunde sowie das Nachspannwerk und der Zero-Reset-Mechanismus verbinden sich zu einer faszinierenden Neuinterpretation der wissenschaftlichen Beobachtungsuhr.
Seit zehn Jahren steht der Name Richard Lange für eine kontinuierlich wachsende Uhrenfamilie. Sie überführt das bei A. Lange & Söhne traditionell gepflegte Konzept der wissenschaftlichen Beobachtungsuhr auf überzeugende Weise in die Neuzeit. Die Namensgebung ist zugleich eine Hommage an den ältesten Sohn Ferdinand Adolph Langes. Der 1845 geborene Richard Lange berücksichtigte wie schon sein Vater die neuesten Erkenntnisse aus Physik, Chemie und Mathematik in seinen zahlreichen technischen Entwicklungen. Viele seiner Patente kamen in den technisch anspruchsvollen Taschenuhren der Manufaktur zum Einsatz.
Die im Januar 2016 vorgestellte Richard Lange Springende Sekunde erweitert die Uhrenfamilie um ein Modell mit einer klassischen Funktion, die schon in den historischen Taschenuhren von A. Lange & Söhne zum Einsatz kam. Ihr neu entwickeltes Manufakturkaliber L094.1 mit der auch als seconde morte bezeichneten Komplikation hat ein innovatives Nachspannwerk.
Die Konstruktion nutzt den Schaltimpuls der in das Räderwerk integrierten springenden Sekunde, um die Antriebsfeder des Nachspannwerks mit neuer Energie zu versorgen. Auf einem eigenen Räderzug, der vom Federhaus zur Hemmung führt, kompensiert das Nachspannwerk die nachlassende Federkraft der Zugfeder. Es sorgt für ein nahezu konstantes Drehmoment und damit für eine über die gesamte Gangdauer von maximal 42 Stunden stabile Amplitude.
Mithilfe des Zero-Reset-Mechanismus lässt sich die Uhr schnell und komfortabel mit einem Zeitzeichen synchronisieren. Das rhodiéfarbene Regulatorzifferblatt mit dem prominent im oberen Bereich platzierten großen Sekundenkreis präsentiert sich im 39,9 Millimeter großen Platingehäuse. Im Schnittfeld von Stunden- und Minutenkreis erinnert ein kleines Fenster an das rechtzeitige Aufziehen der Uhr: Zehn Stunden vor Ablauf springt die Anzeige auf Rot.
Im nach höchsten Lange-Standards von Hand finissierten Werk sind die technischen Abläufe durch den Saphirglasboden gut nachzuvollziehen. Unter einem transparenten Saphirlagerstein in der Mitte des auf Hochglanz polierten Deckplättchens rotiert ein fünfzackiger Stern, der die springende Sekunde steuert. Durch eine Aussparung in der Dreiviertelplatine sieht man die Antriebsfeder des Nachspannwerks. Gut zu erkennen sind auch Hebel, Federn und Kupplung des Zero-Reset-Mechanismus.