Die unabhängige Marke NOMOS Glashütte stellt ein, baut mehr Uhren, für mehr und mehr Märkte: Zum Jahresende freut sich die kleinste Manufaktur Glashüttes über deutliches Wachstum.
Uhrmacher, Konstrukteure, Designer, Kaufleute: Stellenangebote verfasst Anke Cristale, 34, Leiterin der Abteilung „Human Resources“ bei NOMOS Glashütte wöchentlich. Ein Fünftel mehr Mitarbeiter 2011, nochmals zehn Prozent im ersten Halbjahr 2012. Und die NOMOS-Design- und -Export-Dependance in Berlin hat seit Sommer 2011 noch stärker zugelegt, von fünf auf 25 Mitarbeiter. Noch immer ist NOMOS Glashütte mit derzeit insgesamt rund 130 Angestellten eine kleine Manufaktur. „Doch eben eine, die kräftig wächst. Wir suchen die Besten der Besten“, so die Personalerin, „NOMOS steht vor dem Schritt in die Welt“.
Dass ein jedes Geschäftsjahr Wachstum bringt, ist man bei NOMOS Glashütte gewohnt; 2009 war die bislang einzige Ausnahme. „Derzeit jedoch verzeichnen wir Steigerungen, wie auch wir sie bislang kaum kannten“, ergänzt NOMOS-Geschäftsführer Uwe Ahrendt, 43. „Im Inland wie im Ausland.“ Die Marke, die für feine Glashütter Uhrmacherkunst, gute Gestaltung und ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis steht, ist mittlerweile international gefragt. Jetzt startet NOMOS Glashütte das Geschäft in den USA. Das Unternehmen also braucht nicht nur Mitarbeiter, sondern auch mehr Uhren. „Oder besser: Uhren, Uhren, Uhren“, sagt der NOMOS-Chef lächelnd.
Mit den Mitarbeiterzahlen und Umsatzgrößen wachsen also auch die Stückzahlen von Tangente, Orion & Co., allein 2012 wohl wieder um ein gutes Fünftel – viel in einem Markt, in dem sich Hersteller aufgrund mangelnder Lieferungen von Dritten bescheiden müssen. Das Konzept von NOMOS Glashütte, unabhängig zu arbeiten und in die Qualität der Klassiker zu investieren, geht auf. „Die Kunden merken dies“, so Ahrendt. Und die Bewerber, die sich bei Anke Cristale melden, ganz offensichtlich auch.