Ein Rundgang durch die Firmenräume.
Mühle Glashütte – M 29 Classic Einzeiger. Entschleunigung der präzisen Art
Zurückhaltend im Design, alltagsorientiert in der Darstellung, entspannt in der Wirkung: Mit der neuen M 29 Classic Einzeiger fasst Mühle-Glashütte die Anzeige der Zeit geradezu minimalistisch auf. Als neuestes Mitglied der Messuhrenfamilie greift die M 29 Classic Einzeiger die Optik traditioneller Einzeiger-Messinstrumente des Unternehmensgründers Robert Mühle auf. So nimmt dieser neue Zeitmesser den Träger mit auf eine wunderbare Reise zu den Ursprüngen des Unternehmens.
Traditionell dreht sich bei Mühle-Glashütte alles um das präzise Messen. Nach der Unternehmensgründung im Jahr 1869 stellte Robert Mühle Messinstrumente her, für die Glashütter Uhrenindustrie ebenso wie für andere Wirtschaftszweige. In der traditionellen Einzeigeroptik enstanden so zum Beispiel ein Universalmaß für Uhrmacher oder die „Schnellmesser Ideal“ – Instrumente, mit denen verschiedene Messbereiche von einem Zehntelmillimeter über einen Fünfzigstelmillimeter bis hin zu einem Hundertstelmillimeter genau gemessen werden konnten: mit einem Zeiger, auf einen Blick. Die verschiedenen Präzisionsbereiche der Instrumente, die je nach Kundenwunsch realisiert werden konnten, spiegeln sich heute auch in der Messuhrenfamilie M 29 Classic wider. Nach den Varianten mit Zentralsekunde und Kleiner Sekunde, ist die neue M 29 Classic Einzeiger nun der dritte Zeitmesser in dieser Uhrenfamilie von Mühle-Glashütte.
Das Einzeigermodell bietet die Möglichkeit, die Zeit auf eine neue Art und Weise wiederzuentdecken und diese schon mit einem flüchtigen Blick zu erfassen. Der Grund liegt im reduzierten Zifferblattdesign und der Einfachheit der Darstellung. Gleichzeitig verweist die Einzeigeroptik auf einen entspannten Umgang mit der Zeit. Kein tickender Sekundenzeiger und keine Zusatzinformation lenkt den Blick ab.
Wie es sich für ein Zeitmessinstrument aus dem Hause Mühle gehört, hat Mühle-Glashütte die Einzeigeruhr gleichzeitig aber auch so präzise wie möglich gestaltet und die Designelemte der Instrumente Robert Mühles aufgegriffen. So findet sich auch in der M 29 Classic Einzeiger die zweifache Skala der Originalinstrumente. Mit dieser lässt sich die Zeit am Innenring der Skalierung schnell und einfach in Viertelstundenschritten ablesen. In der exakten und hierarchisierten zweiten Skalierung des Rehauts werden die 10-Minutenschritte durch längere Striche repräsentiert, extrem feine Indizes zeigen die Zeit in Zweiminutenschritten an. Diese Darstellung erinnert stark an die Millimeterskala der traditionellen Messinstrumente aus dem Hause Mühle. Auch die Zifferblattgestaltung weist zurück in diese Zeit. So heben sich vom klaren, crèmefarbenen Zifferblatt der schwarze Nadelzeiger und die dunklen Stundenziffern deutlich ab. Gemeinsam mit roten Indizes über den Stundenziffern unterstützen sie die Orientierung und verstärken den Instrumentencharakter. Wie alle Mitglieder der M 29 Classic Familie ist auch das Automatikwerk des Einzeigermodells mit der patentierten, besonders stoßsicheren Spechthalsregulierung von Mühle-Glashütte ausgestattet. Das widerstandsfähige Gehäuse ist mit einer Wasserdichtheit von 10 bar und einer verschraubten Krone samt Flankenschutz versehen.
Während die Modelle M 29 Classic mit Zentralsekunde sowie die M 29 Classic Kleine Sekunde die Zeit sekundengenau messen, orientiert sich das Einzeigermodell an den Zeitangaben des Alltags. Ob halb sieben oder viertel nach drei – das Ziel ist es hier nicht, die Zeit beim Vergehen zu beobachten, sondern diese auf einen Blick zu erkennen. Damit bieten die M 29 Modelle von Mühle-Glashütte für jedes Zeitempfinden das passende Instrument – ob sekundengenau oder entschleunigt.
A. Lange & Söhne – ZEITWERK MINUTENREPETITION Video
SIHH 2015: A. Lange & Söhne – DATOGRAPH PERPETUAL
Chronograph mit ewigem Kalendarium im edlen Weißgold-Grau-Kontrast
Der Kontrast zwischen massivem Weißgoldgehäuse und grauem Zifferblatt verleiht der Verbindung von Flyback-Chronograph und ewigem Kalender einen vornehmen, eleganten Charakter.
Für den französischen Schriftsteller und Nobelpreisträger André Gide war Grau die Farbe der Wahrheit, was sowohl mit der ausgleichenden Wirkung als auch mit der souveränen Ausstrahlung des Farbtons zusammenhängen mag. Mit der Kombination von weißgoldenem Gehäuse und grauem Zifferblatt vereint das neue Modell des DATOGRAPH PERPETUAL beide Aspekte. Seit 2006 steht sein Name für die geniale Verbindung von Flyback-Chronograph und ewigem Kalendarium. Der Aufgabe einer exakten Kurzzeitmessung ist er durch die Kombination von drei technisch höchst anspruchsvollen Mechanismen bestens gewachsen: Die Kolonnenradschaltung sorgt für die zuverlässige Steuerung aller Chronographenfunktionen, der springende Minutenzähler trifft jederzeit eine eindeutige Aussage über die gestoppte Zeit, und die Flyback-Schaltung erlaubt unmittelbar aufeinanderfolgende Zeitmessungen.
Das Lange-Manufakturkaliber L952.1
Der ewige Kalender mit Lange-Großdatum, Wochentag, Monat und Schaltjahr ist so präzise konstruiert, dass er erst im Jahr 2100 um einen Tag korrigiert werden muss. Alle Kalenderanzeigen lassen sich mittels eines praktischen Hauptkorrektors gleichzeitig weiterschalten. Darüber hinaus können die Anzeigen mithilfe versenkter Drücker auch individuell korrigiert werden.Das dunkle Grau des Zifferblatts lässt die Anzeigen klar hervortreten und bringt die tiefblaue Mondscheibe mit ihren goldenen Sternen besonders leuchtend zur Geltung. Stabindizes sowie Stunden- und Minutenzeiger aus rhodiniertem Gold unterstreichen das kontrastreiche Design, welches erstmals bei der 2010 lancierten Rotgoldvariante vorgestellt wurde. Der Chronozentrumzeiger zeigt die gestoppte Zeit auf die Fünftelsekunde genau an und ist aus gebläutem Stahl gefertigt. Aus dem gleichen Material bestehen auch der Minutenzähler und der Sekundenzeiger, sodass sie sich gut von dem hellen Rhodié-Farbton der Hilfszifferblätter abheben. Die handwerkliche Veredelung des aus 556 Einzelteilen bestehenden Uhrwerks erbringt einen zusätzlichen Beweis für die Virtuosität der sächsischen Manufaktur im Umgang mit uhrmacherischen Komplikationen.
SIHH 2015: A. Lange & Söhne – DATOGRAPH AUF/AB in Rotgold
Chronographen-Klassiker in neuem Gewand
Der DATOGRAPH AUF/AB ist drei Jahre nach seiner ersten Vorstellung nun auch in einer zweiten Variante verfügbar: im Rotgoldgehäuse mit schwarzem Zifferblatt aus massivem Silber.
Der erstmals 2012 präsentierte DATOGRAPH AUF/AB verfügt über eine technische Ausstattung, die Maßstäbe setzt: Klassische Kolonnenradschaltung, exakt springender Minutenzähler und Flyback-Funktion verbinden sich in einem Uhrwerk von großer konstruktiver Klarheit. Die ästhetische Qualität des Uhrwerks setzt sich in einer harmonischen Zifferblattgestaltung fort: Das charakteristische Lange-Großdatum und die beiden argenté-farbenen Hilfszifferblätter für kleine Sekunde und Minutenzähler bilden ein gleichseitiges Dreieck.
Der Namenszusatz AUF/AB weist auf die bei Lange übliche Kennzeichnung der Gangreserveanzeige hin. AUF steht für die maximale Gangreserve von 60 Stunden bei Vollaufzug, AB für das abgelaufene Federhaus – erkennbar daran, dass der rotgoldene Pfeil den roten Bereich der Anzeige erreicht.
Das schwarze Zifferblatt aus massivem Silber wird von einem Gehäuse aus 18-karätigem Rotgold mit einem Durchmesser von 41,0 Millimetern umschlossen. Nachtleuchtende Zeiger und Stabindizes aus Rotgold setzen das klare Design konsequent fort.
Das Lange-Manufakturkaliber L951.6
Durch den Saphirglasboden können zahlreiche mechanische Abläufe beobachtet werden, beispielsweise die des exakt springenden Minutenzählers, der die präzise Zeitmessung garantiert, und das Schaltrad, das die Chronographenfunktionen steuert. Das aus 451 Teilen bestehende Manufakturkaliber L951.6 besitzt alle typischen Lange-Qualitätsmerkmale wie die stabile Dreiviertelplatine aus naturbelassenem Neusilber, aufwendig finissierte Werkteile, einen von Hand gravierten Unruhkloben sowie vier verschraubte Goldchatons. Damit ist dieses Kaliber eine der schönsten Bestätigungen für die Chronographen-Kompetenz von A. Lange & Söhne.
SIHH 2015: A. Lange & Söhne – ZEITWERK MINUTENREPETITION
Der neue Klang der Zeit – Erste Lange-Uhr mit dezimaler Minutenrepetition
In der exklusiven Klasse der Armbanduhren mit Schlagwerk ist die ZEITWERK MINUTENREPETITION eine technische Sensation: In einem klaren Design verbindet sie erstmals eine mechanische Sprungziffernanzeige mit einer dezimalen Minutenrepetition.
Mit der ZEITWERK MINUTENREPETITION präsentiert A. Lange & Söhne erstmals ein Modell mit einem Schlagwerk, das die Stunden, Zehnminutenintervalle und Minuten erklingen lässt. Dabei entspricht die akustische Wiedergabe exakt der digitalen Anzeige – und zwar immer dann, wenn das Schlagwerk über einen Drücker ausgelöst wird. Ein tiefer Ton für jede vollendete Stunde, ein Doppelton für die vollendeten zehn Minuten und ein hoher Ton für jede vollendete Minute geben die angezeigte Zeit wieder.
Bei der Entwicklung des Schlagwerks für die ZEITWERK MINUTENREPETITION konnten die Konstrukteure das Grundprinzip des Sprungziffernmechanismus nutzen: Die Zeit wird nicht durch Zeiger dargestellt, sondern über einen Stundenring und zwei Minutenscheiben. So lässt sich die akustisch wiederzugebende Zeit über drei mit der Anzeigenmechanik verbundene Staffeln getrennt für Stunde, Zehnerminute und Minute abtasten.
Anstelle des gebräuchlichen Schiebers besitzt die ZEITWERK MINUTENREPETITION eine aufwendige Drückermechanik zur Auslösung des Schlagwerks. Um höchste Klangqualität zu erzielen, haben die Konstrukteure Uhrwerk und Gehäuse bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt. Das Stimmen der Tonfedern erfordert ein geschultes Gehör und erfolgt ausschließlich von Hand, bis jede der beiden Federn harmonisch und langanhaltend klingt – und sie perfekt miteinander in Einklang stehen.
Bis ins kleinste Detail durchdacht
Unzählige Arbeits- und Abstimmungsschritte waren erforderlich, um die reibungslose Interaktion und die dauerhafte Funktionssicherheit aller Mechanismen des aus 771 Teilen bestehenden Uhrwerks zu gewährleisten. Um eventuelle Bedienungsfehler auszuschließen, trafen die Konstrukteure eine technische Sicherheitsvorkehrung. Da das Stellen der Uhr bei ausgelöstem Schlagwerk zu mechanischen Konflikten führen würde, lässt sich die Krone nicht ziehen, während das Schlagwerk abläuft. Beim Auslösen des Schlagwerks wird das Räderwerk des Aufzugs vom Sperrrad, das das Schlagwerk antreibt, entkoppelt. Durch die Entkopplung wird vermieden, dass sich beim Repetiervorgang das Räderwerk des Aufzugs samt Krone mit dreht und dadurch viel Energie verloren geht. Somit verzögert sich auch das Weiterschalten der Ziffernscheiben, bis der Repetiervorgang abgeschlossen ist. Bei der maximalen Schlagfolge um 12.59 Uhr vergehen dabei ungefähr 20 Sekunden. Dadurch ist sichergestellt, dass in jedem Fall das akustische Signal der angezeigten Uhrzeit entspricht.Damit der Repetiervorgang immer vollständig ablaufen kann und die Uhr dabei nicht versehentlich zum Stillstand gebracht wird, lässt sich das Schlagwerk bei einer Gangreserve der Uhr von weniger als zwölf Stunden nicht mehr auslösen. Auf der Gangreserveanzeige ist dies durch eine rote Markierung gekennzeichnet. Da die Aufzugsfeder das Schlagwerk über das Sperrrad antreibt, hat die Anzahl der ausgelösten Repetiervorgänge sowie deren Länge Einfluss auf die zur Verfügung stehende Gangreserve von maximal 36 Stunden.
Das moderne Gesicht einer großen Tradition
Mit ihrer gut ablesbaren Sprungziffernanzeige steht die ZEITWERK MINUTENREPETITION für kompromisslose gestalterische Klarheit. Das patentierte Nachspannwerk sorgt über die gesamte Gangdauer für konstante Antriebskraft. Als Impulsgeber für den Schaltvorgang steuert es die Ziffernanzeige zuverlässig von Minute zu Minute.
Das in der ZEITWERK MINUTENREPETITION arbeitende Manufakturkaliber L043.5 wird mit äußerster Sorgfalt und höchstem Aufwand von Hand vollendet. Die Exzenterunruh mit freischwingender Unruhspirale aus eigener Fertigung oszilliert unter dem handgravierten Unruhkloben mit einer Frequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde. Der klingende Zeitmesser mit einem Durchmesser von 44,2 Millimetern ist ausschließlich in Platin erhältlich. Das massiv silberne Zifferblatt ist rhodiéfarben. Markant umrahmt die Zeitbrücke aus schwarzrhodiniertem Neusilber die auf einer Ebene angeordneten Fenster der Stunden- und Minutenanzeige. Die beiden Schlaghämmer bestehen aus schwarz poliertem Stahl und sind sichtbar zu beiden Seiten der kleinen Sekunde integriert: Links werden die Stunden und rechts die Einerminuten geschlagen; für den Doppelton der Zehnerminuten schlagen beide Hämmer leicht zeitversetzt.
Die ZEITWERK MINUTENREPETITION ist das zweite Modell aus der ZEITWERK-Familie, das zum Klingen gebracht wurde. Die neuartige Konstruktion macht es zu einem weiteren Meilenstein in der beeindruckenden Reihe innovativer Uhrenkonzepte von A. Lange & Söhne.
SIHH 2015: A. Lange & Söhne – SAXONIA
Neue Designakzente für drei Klassiker der SAXONIA-Familie
A. Lange & Söhne stellt drei Modelle der SAXONIA-Uhrenfamilie vor, denen ein neues Zifferblattdesign einen noch markanteren Ausdruck verleiht: SAXONIA, SAXONIA AUTOMATIK und SAXONIA DUAL TIME.
„Niemals stillzustehen“ ist nicht nur das Lebensmotto von Walter Lange, sondern auch die Motivation der Lange’schen Produktentwickler. Ihr unermüdliches Streben nach der perfekten Uhr steht auch hinter den subtilen Modifikationen der Zifferblätter von drei
SAXONIA-Modellen. Doch gerade bei einer Uhrenfamilie, deren Gestaltung so schlicht und puristisch ist, hat jedes noch so kleine Element einen sichtbaren Einfluss auf die Gesamtwirkung.
Seit ihrer Vorstellung vor 20 Jahren hat die SAXONIA einen festen Platz im Repertoire der Manufaktur. Auf der Suche nach einem markanteren Gesicht für die neue Generation des Nuancierte Modifikationen der Zeitanzeige
Lange-Klassikers haben die Designer eine Vielzahl von Zifferblattvarianten entworfen, die sich meist nur in winzigen Nuancen voneinander unterscheiden.
Wenige exakt platzierte Akzente lassen das fein konturierte Gesicht der SAXONIA-Modellreihe nun noch deutlicher hervortreten: Die massiv goldenen Stundenindizes sind näher an den Zifferblattrand gerückt und bei 3, 6, 9 und 12 Uhr als doppelte Stabappliken ausgeführt. Die leicht verlängerten schwarzen Indizes der Minuterie treten ebenfalls prägnanter hervor. Bei der SAXONIA AUTOMATIK und der SAXONIA DUAL
TIME wurden die Zehnermarkierungen der kleinen Sekunde mit Zahlen versehen. Alle Modifikationen dienen einer besseren Ablesbarkeit.
Bei zwei Modellen haben die Designer den Gehäusedurchmesser leicht reduziert. Die SAXONIA mit dem bewährten Manufakturkaliber L941.1 misst jetzt 35,0 Millimeter. Dabei ist sie im Vergleich zum Vorgängermodell 0,5 Millimeter flacher, sodass die eleganten Proportionen gewahrt bleiben. Mit einem reduzierten Durchmesser von 38,5 Millimetern ist die SAXONIA DUAL TIME jetzt genauso groß wie die SAXONIA AUTOMATIK.
Auch mit den neuen Designakzenten ist die SAXONIA-Uhrenfamilie das, was sie seit 20 Jahren ist: eine Hommage an die Heimat von A. Lange & Söhne. In Sachsen, wo die Handwerkskunst eine jahrhundertealte Tradition hat und der Sinn für Ästhetik tief verwurzelt ist, fand Ferdinand Adolph Lange im Jahr 1845 die idealen Voraussetzungen für die Gründung seiner Uhrenmanufaktur. Seine schlichten, zuverlässigen und präzisen Taschenuhren sollten zu den besten der Welt gehören. Für diesen Anspruch steht die Marke A. Lange & Söhne noch heute. Die drei neuen SAXONIA-Modelle werden ihm in jeder Hinsicht gerecht. Ihre aufwendig finissierten Werke sind der Inbegriff sächsischer Uhrmacherkunst. Der von Hand gravierte Unruhkloben macht jedes Exemplar zu einem kostbaren Unikat.
SIHH 2015: A. Lange & Söhne – Lange 1
Markenikone mit neuem Innenleben
Seit 1994 ist die LANGE 1 das Gesicht von A. Lange & Söhne. Für das Selbstverständnis der Manufaktur wurde sie zu einer Art Magna Charta. Nun erhielt die Neuauflage des Erfolgsmodells ein technisch weiterentwickeltes Handaufzugskaliber. Von Anfang an war dabei klar: Das unverwechselbare Design der LANGE 1 bleibt erhalten.
Begonnen hatte es im Oktober 1994, als A. Lange & Söhne der Öffentlichkeit einen Zeitmesser mit dem programmatischen Namen LANGE 1 präsentierte. Uhrenkenner waren begeistert: Mit der Verbindung aus innovativem Design, herausragender Funktionalität und handwerklicher Vollendung bewiesen die Sachsen Mut zum Wandel und Respekt für die Tradition. Es überrascht daher nicht, dass die LANGE 1 einen Trend setzte und heute zu den großen Uhrenklassikern gehört. Mit einem neuen Manufakturkaliber – dem 50. in der Reihe eigener Werke – beginnt ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte der Ikone, zu deren Familie mittlerweile 15 verschiedene Modelle gehören. An der bewährten Zifferblattgestaltung indes gab es so gut wie nichts zu verändern. Der einzige äußere Hinweis auf eine Veränderung ist eine minimal schmalere Lünette. Sie verleiht der Uhr bei gleichbleibendem Gehäusedurchmesser von 38,5 Millimetern eine großzügigere Erscheinung. Unter dem vertrauten dezentral gestalteten Zifferblatt mit seiner Großdatumsanzeige und der prominent platzierten Gangreserveanzeige arbeitet nun das neue Handaufzugswerk mit der Kalibernummer L121.1, in dessen Entwicklung die Erfahrungen aus knapp 25 Jahren eingeflossen sind. Das Ergebnis ist eine konsequente technische Evolution. Im neuen Uhrwerk hat sich einiges verändert. Die exakt springende Anzeige des Großdatums schaltet um Mitternacht weiter. Die Kraft zur Weiterschaltung wird dabei langsam über einen Zeitraum von mehreren Stunden aufgebaut. Darüber hinaus erhielt die LANGE 1 eine Gangpartie mit Exzenterunruh und freischwingender Unruhspirale aus eigener Fertigung. Diese oszilliert auch weiterhin mit einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde unter einem handgravierten Unruhkloben. Geblieben ist auch das bewährte Doppelfederhaus mit seiner Gangreserve von 72 Stunden.
Das Lange-Manufakturkaliber L121.1 der neuen LANGE 1
Beim Blick durch den Saphirglasboden zeigen sich alle markentypischen Qualitätsmerkmale. Zu ihnen gehört die mit einem Glashütter Bandschliff dekorierte Dreiviertelplatine aus naturbelassenem Neusilber, die schon vor 150 Jahren das kostbare Innenleben von Taschenuhren schützte. Auf ihr kommen die acht verschraubten Goldchatons, die von thermisch gebläuten Schrauben gehalten werden, perfekt zur Geltung.
Die LANGE 1 wird in den klassischen Gehäuse-Zifferblatt-Varianten Gelbgold/Champagne, Rotgold/Argenté und Platin/Rhodié erhältlich sein.
Bifora JB-60
Über die Präsentation der Bifora JB-60 Anfang November 2014 habe ich hier schon berichtet. Die Uhr mit dem Werk aus meinen Geburtsjahr ließ mich nicht mehr los, und so konnte ich mir noch kurz vor Weihnachten ein Exemplar in anthrazit sichern.
Passend zur Uhr fand ich in meinem Archiv ein Kalenderbuch der Werbeagentur Eberle aus Schwäbisch Gmünd das diese im Jahr 2000 zum 50-jährigen Firmenjubiläum mit dem Titel „Opa, Papa & Friends“ veröffentlichte. Da die Agentur in den 50ern und 60ern auch die Werbung für Bifora gemacht hat befinden sich darin einige schöne Motive um die Uhr in Szene zu setzen.
Das polierte, zweiteilige 316L Edelstahlgehäuse der Uhr wird in Pforzheim hergestellt. Es hat einen Durchmesser von 42 mm. Das Armband aus deutscher Herstellung ist aus vegetabil gegerbtem Juchtenleder. Auf der Faltschließe befindet sich das neue Bifora Logo mit einem „B“ und einem Halbkreis.
Das Werk ist ein Bifora Kaliber 130 aus dem Jahre 1965. Dieses war damals der Nachfolger des berühmten „Unima“ Chronometerkaliber 120. Es hat einen Durchmesser von 13 Linien. Das klassische Handaufzugswerk mit Stunde, Minute und Zentralsekunde verfügt über 18000 A/h (Halbschwingungen pro Stunde),17 Rubine, eine Haas-Spirale sowie die Bifora-Bischock Stoßsicherung. Die Gangreserve beträgt ca. 50 Stunden. Vom Kaliber 120 hat es auch die relativ große Unruh geerbt die zur hohen Ganggenauigkeit des Werkes beiträgt. Die alten Originalwerke wurden generalüberholt und in Glashütte von einem Uhrmacher veredelt. Die Veredelung des vergoldeten Werks umfasst Glashütter Streifen auf Aufzug und Räderwerkbrücke, Sonnenschliff auf Sperr- und Kronrad sowie Strichschliff auf dem Unruhkloben.
Die Uhr ist mit einem leicht gewölbten, entspiegelten Saphirglas ausgestattet. Eine seitliche Phase ermöglicht interessante Lichtbrechungen.
Auch auf der Krone befindet sich das neue Bifora Logo.
Der Designer hat konsequent rechte Winkel vermieden, und so läuft das Gehäuse zum Boden hin leicht konisch zu.
Das klar gestaltete Zifferblatt kommt ohne Spielereien aus. Traditionell befindet sich der Doppelstrich auf der 12. In der Designvariante anthrazit mit der dezent abgehobenen Minuterie zeigt sich sich ein Hauch von Eleganz. Das Zifferblatt ist galvanisch veredelt und hat einen Sonnenschliff, der je nach Lichteinfall einen besonderen visuellen Eindruck hinterlässt.
Und zum Abschluss natürlich noch ein Wristshot der Schönheit.
Aus TESTAF wird DIN
Die neue Fliegeruhrennorm DIN 8330
Die Geschichte des Flugwesens ist eng mit der Zeitmesstechnik verbunden. Es hat sogar einen eigenen Uhrentyp, die Fliegeruhren, hervorgebracht. Am Arm getragen waren sie ständige und unverzichtbare Begleiter der rasanten Entwicklung der Fliegerei im 20. Jahrhundert. Noch heute sind sie in manchen historischen Flugzeugen das primäre Zeitmessinstrument; in anderen Fluggeräten dienen sie, auch in Zeiten satellitengestützter Zeitmessung, als Sekundärsysteme.
Allerdings ist aus der ursprünglich durch funktionale und physikalisch-technische Anforderungen charakterisierten „Fliegeruhr“ im Laufe der Zeit ein unscharfer Begriff geworden, mit dem sowohl gewöhnliche Armbanduhren, die einem mehr oder weniger bestimmten Designmuster folgen, als auch anspruchsvollere Armbanduhren mit besonderen technischen Merkmalen belegt werden. Im Unterschied zur Taucheruhr bestand eine geschützte Kennzeichnungsoption, mit der für professionelle Einsatzzwecke ein anwendungsspezifischer Qualitätsstandard sichergestellt werden kann, für Fliegeruhren bislang noch nicht.
Projekt DIN 8330 / Arbeitskreis Fliegeruhren
Auf Initiative von Sinn Spezialuhren GmbH hat das DIN im Sommer 2013 beschlossen, eine neue Norm für Fliegeruhren zu schaffen. Für dieses Projekt wurde im Normenausschuss Feinmechanik und Optik des DIN ein Arbeitskreis „Fliegeruhren“ gegründet, in dem zurzeit folgende namhafte Unternehmen und Institutionen mitarbeiten: Fachhochschule Aachen, Germanischer Lloyd, Sinn Spezialuhren, Laco, Hanhart, Glashütte Original und Stowa. Für die Anwenderseite sind mit Lufthansa Cargo und Airbus Helicopters (vormals Eurocopter) ebenfalls renommierte Konzerne im Arbeitskreis vertreten. Zum Vorsitzenden des Arbeitskreises wurde einstimmig Dr. Martin Hoch gewählt, der auch schon die wissenschaftliche Koordination des TESTAF-Projekts übernommen hatte. Für die Zeit bis zur Fertigstellung der neuen DIN 8330 sind zwei Jahre veranschlagt.
TESTAF als Grundlage von DIN 8330
Grundlage der neuen Fliegeruhrennorm ist der gemeinsam vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen, einer der renommiertesten Ausbildungsstätten für Luft- und Raumfahrtingenieure in Europa, unter Federführung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Frank Janser und von Sinn Spezialuhren GmbH entwickelte „Technische Standard Fliegeruhren“ (www.testaf.org). Unterstützt wurde das mehrjährige Forschungsprojekt u.a. von Eurocopter (seit Januar 2014: Airbus Helicopters), der Fachzeitschrift „Uhren-Magazin“, der ADAC Luftfahrttechnik sowie zahlreichen weiteren Experten. Der TESTAF wurde 2012 von der FH Aachen als wissenschaftliche Publikation veröffentlicht und bei Eurocopter in Donauwörth der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der TESTAF
Mit dem TESTAF sollte der Begriff der Fliegeruhr wieder auf seinen Ursprung als eine mit speziellen funktionalen und technischen Merkmalen ausgestattete Uhr zurückgeführt werden. Der TESTAF stellt den ersten detaillierten und ingenieurwissenschaftlich begründeten Anforderungs- und Prüfkatalog für Fliegerarmbanduhren im institutionellen, professionellen und zivilen Flugbetrieb (sowohl für den Sicht- als auch für den Instrumentenflug) dar. Mit dem TESTAF wird der kompromisslos hohe Anspruch, der an die Ausrüstung von Flugzeugen und Hubschraubern gestellt wird, auf Armbanduhren übertragen. Durch die Einhaltung des TESTAF wird sichergestellt,
- dass eine Armband-Fliegeruhr die in Fluggeräten vorgeschriebenen Zeitmessvorrichtungen im Stör-/Schadensfall vollumfänglich ersetzen kann,
- dass sie von den physikalischen Belastungen des Flugbetriebs nicht beeinträchtigt wird,
- dass sie kein Gefährdungspotenzial darstellt und
- dass sie mit den Bordinstrumenten eines Fluggeräts kompatibel ist.
DIN-Institution und -Uhrennormen
Einer der bekanntesten Qualitätsstandards im genannten Sinne ist die DIN-Norm. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) leistet einen wesentlichen Beitrag zum weltweiten Erfolg deutscher Technologie und Ingenieurskunst. Als zentrale Institution koordiniert es die Entwicklung von Normen für Produkte, Prozesse und Dienstleistungen. Zahlreiche DIN-Normen sind in europäische oder internationale Normen übernommen worden; aber auch die „DIN-Norm“ selbst ist zu einem internationalen Qualitätsstandard von höchstem Ansehen geworden.
Im Uhrenbereich regeln die bekanntesten DIN-Normen unter anderem Wasserdichtig-, Stoß- und Schlagfestigkeit sowie die antimagnetischen Eigenschaften von Uhren, die Anforderungen an Taucheruhren sowie die Ganggenaugkeit von Chronometern. Diese Normen haben sich seit Jahrzehnten bewährt und sind zu einer Erfolgsgeschichte der deutschen Uhrenindustrie geworden; sie finden Anerkennung und Anwendung weit über Deutschland hinaus.
Ziel der DIN 8330
Die Schaffung der neuen DIN-Norm 8330 „Fliegeruhren“ soll, analog zur bekannten DIN-Taucheruhrennorm 8306, funktional anspruchsvolle, sichere und zuverlässige Fliegeruhren ermöglichen. Gleichzeitig wird dadurch auch der deutschen technologie-orientierten Uhrenindustrie ein wichtiger neuer Impuls gegeben, um die Entwicklung technisch anspruchsvoller Uhren weiter voranzubringen und ihre internationale Spitzenstellung weiter auszubauen.
Quelle: https://www.sinn.de/de/Aktuelles/Aus_TESTAF_wird_DIN.htm
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