Die Fünf-Minuten-Uhr über der Bühne der Semperoper ist ein Höhepunkt sächsischer Uhrmacherkunst. Ihre damals revolutionäre Digitalanzeige zeigt seit 1841 bei allen musikalischen Meisterwerken die genaue Zeit – bis in die letzte Reihe. Rund 150 Jahre später inspirierte sie A. Lange & Söhne zu einer weiteren Welturaufführung: der LANGE 1 mit der ersten Großdatumsanzeige in einer Serienarmbanduhr. Das Lange´sche Großdatum prägt auch das Erscheinungsbild der neuen GROSSEN LANGE 1, die in diesen Tagen in den Handel kommt. Eine gute Gelegenheit, an die Geschichte hinter dem berühmten Doppelfenster zu erinnern.
„Eine Uhr, die von allen Plätzen aus gut zu lesen ist“, so lautete die Bestellung des sächsischen Königs Friedrich August II. für den Zuschauerraum seines neuen Hof-operntheaters. Aus der königlichen Order entstand vor 150 Jahren ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Zeitmesser: die Fünf-Minuten-Uhr der Semperoper. Der bahn-brechende Entwurf stammt von dem Dresdner Kunstuhrenfabrikanten Johann Christian Friedrich Gutkaes, dem genialen Lehrherrn und Mentor Ferdinand A. Langes. Zusammen schufen sie eine der ersten Digitaluhren der Welt.
Dabei war die Idee aus der Not geboren. Denn über dem Bühnenportal gab es nur wenig Platz. Mit einem runden Zifferblatt wäre die Ablesbarkeit im dunklen Zuschauer-raum nicht zu erreichen gewesen. So fiel die Entscheidung für eine beispiel¬lose Konstruktion mit zwei gegenläufig drehenden Walzen. In einem prachtvoll umrahmten Doppelfenster hoch über der Bühne zeigen sie die Stunden und Minuten, letztere im Fünfer-Intervall. Die Uhr war ein Riesenerfolg, der Ferdinand A. Lange zu einem noch kühneren Schritt ermutigte: der Gründung seiner eigenen Manufaktur.
GROSSE LANGE 1 vor dem Uhrwerk der Fünf-Minuten-Uhr: Das Spiel mit großen Zahlen hat bei Lange Tradition
Das Doppelfenster mit den großen Zahlen sollte anderthalb Jahrhunderte später ein strahlendes Comeback feiern. Als erstes Großdatum in einer Serienarmbanduhr fand es seinen Platz rechts oben auf dem dezentral gegliederten Zifferblatt der LANGE 1. Mit ihrem markanten Design wurde sie rasch zum Gesicht der Marke und schreibt ein wichtiges Kapitel in der Geschichte von A. Lange & Söhne. Heute zählt sie zweifellos zu den Uhrenklassikern des zwanzigsten Jahrhunderts.
Bei der GROSSEN LANGE 1 erlaubt ein von Grund auf neu entwickeltes Uhrwerk eine angenehm flache Bauweise. Bei einem Durchmesser von 40,9 Millimetern ist das Gehäuse aus Rotgold, Gelbgold oder Platin nur 8,8 Millimeter hoch und bietet damit ein äußerst harmonisches Verhältnis von Breite zu Höhe. Außerdem ist es gelungen, die genau austarierte Zifferblatt-Anordnung der LANGE 1 frei von Überschneidungen auf das größere Modell zu übertragen. Wie genau es die Lange’schen Produktentwickler mit der Maßstabstreue nehmen, beweisen selbst kleinste Details: das Lange-Großdatum, die Zeiger und selbst die aufgesetzten Appliken aus massivem Gold wuchsen in der gleichen Relation wie das Gehäuse.
Trotz der geringen Werkhöhe von nur 4,7 Millimetern verfügt die GROSSE LANGE 1 über eine beeindruckende Gangautonomie von 72 Stunden. Platzsparend wurde sie mit nur einem Federhaus realisiert. Im Inneren des aufwendig von Hand dekorierten und zweifach montierten Lange-Manufakturkalibers L095.1 sorgt eine Unruhspirale aus eigener Fertigung für höchste Präzision.