Unter dem Motto „Eine NOMOS gehört einem nie ganz allein“ gründet NOMOS Glashütte einen Club, in dem Uhren Besitzer sich gegenseitig Uhren ausleihen können.
In vielen Bereichen des Lebens ist die Sharing Economy auf dem Vormarsch. Ziel dabei ist es, eine geteilte Nutzung von ganz oder teilweise ungenutzten Ressourcen zu ermöglichen. Die bekanntesten Beispiele sind sicher Uber und andere Car-Sharing Modelle oder auch Airbnb. Auch in den Boxen von vielen Uhrenliebhabern schlummern oft Uhren, die lange nicht mehr das Tageslicht erblickt haben. Immer wieder wird in Uhrenforen darüber diskutiert, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, wie man sich untereinander Uhren ausleihen kann. Zum einen hätte man dann die Gelegenheit immer mal wieder eine andere Uhr tragen zu können ohne sie kaufen zu müssen, zum anderen würde dann die eine oder andere Uhr wieder aus ihrem Dornröschenschlaf in der Uhrenschatulle zum Leben erweckt. Aber meistens scheitern die Überlegungen dann immer wieder an den gleichen Fragen. Wie kann ich sicher sein, dass meine Uhr pfleglich behandelt wird, wenn ich sie verleihe? Wie kann die Uhr sicher verschickt werden? Kann ich darauf vertrauen, dass ich die Uhr tatsächlich zurückerhalte?
Auf all diese Fragen hat NOMOS Glashütte jetzt eine Antwort mit dem NoShare Watch Sharing Club. Wer dem Club beitreten möchte, muss mindestens eine NOMOS Uhr besitzen und diese auch zum Ausleihen anbieten. Zusätzlich ist eine einmalige Beitrittsgebühr von 2000 € fällig, die als Kaution hinterlegt wird. Der jährliche Beitrag von 199 € deckt dann auch eine Versicherung und die Versandkosten für die Uhren, die man verleiht, ab.
„Als der größte deutsche Hersteller von mechanischen Uhren stellen wir ein sehr nachhaltiges Produkt her“, sagt Judith Borowski, NOMOS-Chefin für Marke und Design. So ist NOMOS Glashütte seit 2013 ausgezeichneter „Ökoprofit-Betrieb“ und fertigt bis zu 95 Prozent eines jeden Werks vor Ort. „Wir versuchen, stets so zu arbeiten, dass heute zwar beste Uhren gebaut werden können, morgen jedoch niemand das Nachsehen hat“, so Borowski. Und erst neulich hat Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Grüne NOMOS Glashütte deshalb einen Besuch abgestattet.
„Seit langem überlegen wir uns, was Digitalisierung für uns und die Uhrenindustrie bedeutet,“ so der NOMOS-Chef Uwe Ahrendt. „Dabei sind zur Erkenntnis gekommen, dass unser Weg nicht sein kann eine Smartwatch zu bauen, auch wenn Fans das immer wieder von uns fordern. Vielmehr wollen wir mit dem NoShare Watch Sharing Club das Uhrenerlebnis smarter machen. In unserer kürzlich wieder beendeten Zusammenarbeit mit verschiedenen Uhrenhandelsportalen haben wir einiges gelernt. Zum Beispiel haben wir gesehen, dass viele Uhrenliebhaber häufig Uhren verkaufen und kaufen, um immer wieder ein neues Erlebnis zu haben. Die ist jedoch sehr aufwendig und kapitalintensiv. Natürlich verfolgen wir auch die internationalen Uhrenforen und die Diskussionen über die Möglichkeiten Uhren, an andere Liebhaber zu verleihen,“ sagt Ahrend. „Um zwischen den Teilnehmern ein Grundvertrauen zu schaffen, haben wir uns an Filesharing Netzwerken orientiert. Auch hier kann nur jemand downloaden, wenn er auch Dateien zum Upload anbietet. Da nur jemand teilnehmen kann, der auch selbst eine Uhr zum Ausleihen anbietet, gehen wir davon aus, dass jedes Mitglied die geliehenen Uhren so sorgsam behandelt, wie er auch seine Uhr behandelt sehen möchte. Die Uhren werden alle bei uns in einer zentralen Datenbank mit Seriennummer registriert und es kann jederzeit nachvollzogen werden, welche Uhr bei wem ist.
Auch das Transportproblem haben wir gelöst. Zum einen haben wir eine spezielle Transportverpackung entwickelt, mit der die Uhr sicher verschickt werden kann. Es wird immer nur die Uhr verschickt, die Original Box und die Papiere bleiben immer beim Uhrenbesitzer.
Die Verpackung ist mehrfach einsetzbar und sowohl für Uhren mit Lederband also auch für unseren neuen Modelle mit Stahlband geeignet ohne dass man dieses abnehmen muss. Außen ist sie neutral, so dass man keine Rückschlüsse auf den Inhalt ziehen kann.
Möchte man eine Uhr versenden, so kann über die Plattform ein Versandetikett anfordern angefordert werden, mit dem die Uhr über unserem Versanddienstleister verschickt werden kann. Mit diesem Dienstleister versenden auch wir die Uhren an unserer Fachhändler und die Uhren sind beim Transport versichert. Zusätzlich ist im Jahresbeitrag eine Versicherungsgebühr enthalten, die den Eigentümer bei Verlust oder Beschädigung seiner Uhr entschädigt. Durch die Kaution, die einbehalten wird, wenn jemand eine Uhr nicht zurückgibt, konnte der Versicherungsbeitrag sehr attraktiv gestaltet werden, und bei Beschädigungen können unsere Uhrmacher die Uhr wieder instandsetzen, was auch zur Kostenoptimierung des Modells beiträgt.“
Im ersten Schritt wird der NoShare Watch Sharing Club in der EU gestartet, da hier keine Zollgrenzen zu beachten sind. „Wir haben inzwischen zwar auch sehr viele NOMOS Liebhaber in UK, aber aufgrund des Brexits und den zu erwartenden Zollschranken, bleiben diese leider außen vor,“ so Ahrend. „Aber auch in den USA, wo wir eine eigene Landesgesellschaft haben, und in China, wo wir diese gerade aufbauen, wollen wie den Dienst bald lokal anbieten. In dem Thema sehen wir enormes Potential, so denken wir z.B. darüber nach, den Mitgliedern des Clubs exklusive Sondermodelle von NOMOS Uhren anzubieten. Auch könnten wir die Möglichkeit schaffen, dass auch wir Uhren zur Leihe anbieten, was gerade bei neuen Modellen dazu führen kann, dass der Kunde die Uhr dann anschließend kauft, wenn sie ihm gefällt. Durch den Club können wir unsere Kunden besser kennenlernen und z.B. auch treffen von Fans auf Uhrenmessen organisieren. Und wenn das System sich etabliert hat, könnten wir es auch anderen Uhrenmarken öffnen. Mit NoShare sind wir der ganzen Branche mehr als einen Schritt voraus in der Digitalisierung des Uhrenerlebnisses.“
Der NoShare Watch Sharing Club wird noch im Laufe des Frühjahres online gehen. Wer über den Start informiert werden möchte, kann sich schon heute per eMail an NoShare@ClubNomos.de registrieren.
Nachtrag 2.4.2019: Dem aufmerksamen Leser dieses Artikels ist sicher nicht entgangen, dass „NoShare“ übersetzt bedeutet „ich teile nicht“. Insofern handelt es sich bei dem Beitrag natürlich um einen Aprilscherz. aber wer weiß, vielleicht ist der Artikel auch nur visionär, wie z.B. der Tangomat Zulu 2008, im Jahr 2010 brachte NOMOS dann tatsächlich eine Weltzeituhr. Im letzten Jahr berichtete ich am 1. April über einen Zusammenschluss von NOMOS und Rolex, so dass NOMOS endlich auch Kompetenz bei Stahlbändern erhält. Dieses Jahr wurde dann tatsächlich ein NOMOS Stahlband auf der Baselworld vorgestellt. Wir werden sehen, was uns die Zukunft bringt. Ich hoffe es hat den Lesern genau so viel Freude bereitet, den Artikel zu lesen, wie ich Spaß beim Schreiben hatte.
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