Der Markt für klassische Armbanduhren bleibt in stetiger Bewegung. Vollkommen neu überarbeitet erscheint dieses Standardwerk für Liebhaber und Sammler von Vintage-Armbanduhren mit aktuellen Schätzwerten der Experten von Classic Data, orientiert an den tatsächlichen Marktverhältnissen in Deutschland. Ein kleiner Leitfaden für den Umgang mit klassischen Armbanduhren und eine Übersicht über die wichtigsten Auktionshäuser und Market-Places ergänzen den chronologisch und alphabetisch sortierten Preisführer für Uhrenliebhaber.
Konfrontieren wir doch mal Wilhelm Busch mit Ludwig van Beethoven: „Ein, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit. Wir eilen mit“, meint der Erste. „Wahre Kunst bleibt unvergänglich“, der Zweite. Damit sind wir beim Paradox einer eilenden Zeit, angezeigt durch zeitlose Uhren.
„Die exklusivsten Uhren der Welt“ zeigt und beschreibt Ariel Adams in einem Band aus dem Delius Klasing Verlag, der seinerzeit an Exklusivität seinesgleichen sucht − und wohl nicht findet. Sinnliches Vergnügen bereitet bereits der Einband, feinste Aufmachung im erlesenen Schuber: optisch pure Lust, haptisch vollendete Freude. Ein erregender Vorgeschmack auf die Delikatessen des Inhalts. Oder soll man sagen: die Noblessen? Ganz- und doppelseitig finden sich im Großformat Abbildungen wahrer Wunderwerke der gehobenen Chronometrie, Meisterwerke diffizilster Mechanik, Kunstwerke ersten Ranges, in Szene gesetzt mit einem ebenbürtigen Sinn für Ästhetik, kommentiert mit Kenntnisreichtum und wahrer Leidenschaft.
Jede dieser Luxusuhren ist eine geradezu schwindelerregende Welt für sich, komponiert aus Spitzendesign, Meta-Material, High-End-Technik und manufaktureller Perfektion: veritable Schmuckstücke, die dem Auge schmeicheln und den Handgelenken, die sie zieren. Jede Seite ein Hingucker, und das auf mehr als 300 Seiten. Vorweg aber einige einführende Kapitel zu den Raffinessen der Technik, zu den Werkstoffen, zur historischen Bedeutung und Provenienz der Zeitmessgeräte. Und dann eben die Edel-Uhren, Stück für Stück aufsteigend nach einem pragmatischen Prinzip: von der Preiswertesten zur Teuersten.
„Preiswert“ ist relativ. Die Billigste, die TYT − H2 in Titanium Platinum ist 200.000 Dollar wert. Die Teuerste, eine Hublot Bing Bang, kostet 5 Millionen; dafür braucht es dann aber auch 14 Monate Produktionszeit. Wer sich diese Preise nicht leisten mag, mache es wie bei einem Picasso oder Rembrandt. Man verzichtet auf den Erwerb des Originals und schaut sich die Meisterwerke in einem gediegenen Kunstband an. Dieser hier ist allemal einer.
Ganz dem aktuellen Trend von blauen Zifferblättern folgend ergänzt Stowa seinen Klassiker, die Fliegeruhr um ein Modell mit blauem Zifferblatt. Die Flieger Blue Limited ist zusammen mit Watchtime.net entstanden. Das charakteristische Blau entsteht mittels Galvanotechnik. Ein Sonnenschliff verleiht ihm Tiefe.
Das Modell ist limitiert auf 100 Exemplare. Die Limitierungsnummer ist auf dem handgefertigten Stowa Rotor des ETA 2824-2, das die Uhr antreibt, aufgebracht. Mit dem matten Edelstahlgehäuse (Durchmesser 40mm), einem gewölbten Saphirglas, sowie nachtleuchtenden Ziffern, Indexen und Zeigern ist die Uhr mit allen Merkmalen einer klassischen Fliegeruhr ausgestattet.
Der deutsche Uhrenhersteller Glashütte Original stellt in diesem Herbst neue Varianten von zwei wahren Klassikern der aktuellen Kollektion vor: dem Senator Ewiger Kalender und dem Senator Panoramadatum Mondphase.
Beide Modelle präsentieren ihr klassisches Gesicht jetzt jeweils auf einer erlesenen Zifferblattvariante in galvanischem Blau, umrahmt von einem polierten Edelstahlgehäuse und ausgestattet mit blauen Alligator-Lederbändern mit Edelstahl-Faltschließe. Die neuen Versionen wurden exklusiv für die wachsende Boutique-Kollektion der sächsischen Manufaktur entwickelt.
Die außergewöhnlich schönen Zifferblätter des Senator Ewiger Kalender und des Senator Panoramadatum Mondphase werden in einem aufwendigen Prozess in der firmeneigenen Zifferblattmanufaktur von Glashütte Original in Pforzheim gefertigt. Bis zu 40 einzelne Arbeitsschritte sind erforderlich, um die filigranen und hochfein veredelten „Gesichter“ der Zeitmesser herzustellen. Der perfekt abgestimmte, intensiv blaue Farbton, der die neuen Modelle zum Strahlen bringt, konnte durch die langjährige Erfahrung und Expertise des Teams der Zifferblattmanufaktur entwickelt werden. Denn nur eine genaue Überwachung der galvanischen Prozesse während des Färbens, wie z. B. die Kontrolle der Spannung, die sekundengenaue Einhaltung der Verweildauer in den Bädern oder der Gestellabstand in den Bädern, führen in Kombination mit exakt definierten Schleif- und Strahlprozessen zum gewünschten Farbton.
Die neuen blauen Varianten der beiden Senator-Klassiker, sind der jüngste Zuwachs zur Boutique-Kollektion der Manufaktur. Diese umfasst aktuell weiterhin eine bezaubernde Version der Damenuhr Pavonina in Weißgold sowie fünf gerade vorgestellte farbenfrohe Sixties-Modelle, die an das ikonische Design der Uhren erinnern, die während der DDR Zeit in Glashütte gefertigt wurden.
Derartige Sonder-Editionen, in deren Kreis sich nun auch die ausdrucksstarken blauen Senator-Varianten einreihen, bereichern die wachsende Boutique-Kollektion und begleiten den kontinuierlichen Ausbau des weltweiten Glashütte Original Boutiquen Netzes. In dieses reihen sich seit Kurzem zwei weitere gerade neu eröffnete Verkaufspunkte in Hongkong und Madrid ein.
Die blauen Senatoren werden exklusiv in Glashütte Original Boutiquen in Dresden, Paris, Genf, Madrid, Dubai, Singapur, Peking, Shanghai, Hongkong, Macau und Tokyo erhältlich sein.
Das Ziel einer jeden Uhr ist es, möglichst genau die Zeit anzuzeigen. Mithilfe anspruchsvoller Feinregulierungen werden Präzision und Zuverlässigkeit eines Zeitmessers optimiert. Mühle-Glashütte beweist mit seiner patentierten und extrem stoßsicheren Spechthalsregulierung besondere technische Finesse. Jedes Mühle Uhrwerk besticht durch diese unverwechselbare Feinregulierung und garantiert eine zuverlässige Reglage unter den widrigsten Einsatzbedingungen.
Gerade die Modelle des S.A.R. Flieger-Chronographen für die Marine-Rettungsflieger oder der bekannte S.A.R. Rescue-Timer, angefertigt für die Einsatzkräfte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), zeigen im täglichen Einsatz auf dem Wasser und in der Luft, dass sie zuverlässige Partner sind. Damit die Zeitmesser gegen widrige Wetterbedingungen und Belastungen gewappnet sind, benötigen sie ein stabiles Gehäuse und ein außergewöhnliches Uhrwerk.
Darum entwickelte Mühle-Glashütte bereits 2003 die patentierte Spechthalsregulierung, die ihren Namen der charakteristisch geformten Feder verdankt, die den Rückerzeiger gegen die Feinregulierschraube drückt. Die Feder gleicht von der Form her dem Hals und Kopf eines Spechtes. Dadurch kann sie in eine halbkreisförmige Vertiefung des Spechthalszeigers (in Analogie zur Spechthalsfeder wird der Rückerzeiger bei Mühle Spechthalszeiger genannt) eingreifen – und diesen sicher in seiner Position fixieren.
Im Vergleich zur Schwanenhalsregulierung wird der Rückerzeiger also nicht nur seitlich gegen die Feinregulierschraube gedrückt, sondern zeitgleich auch nach unten auf den Unruhkloben. Dadurch hält die Spechthalsregulierung auch stärkeren Erschütterungen stand – während es bei herkömmlichen Feinregulierungen durchaus passieren kann, dass der Rückerzeiger bei einem heftigeren Stoß zwischen Feinregulierschraube und Gegendruckfeder nach oben springt.
Die spezielle Form der Spechthalsfeder ist in erster Linie durch ihre Funktion bedingt und macht die Feinregulierung unverwechselbar. Die Regulierung der Uhr erfolgt dann wie üblich durch das Verdrehen der Feinregulierschraube. Dadurch wird der Spechthalszeiger bewegt und die wirksame Länge der Unruhspirale verlängert oder verkürzt. Der eigentümliche Schwung der Spechthalsfeder ermöglicht dabei ein besonders präzises Regulieren der Uhr.
Die Bauteile für die Spechthalsregulierung fertigt und vollendet Mühle-Glashütte im eigenen Haus. Dies gilt auch für die Unruhkloben, auf denen die Spechthalsfedern verschraubt werden. Letztere werden bei einigen Uhrenmodellen zusätzlich mit einer Klemmschraube versehen, welche die Feinregulierschraube fixiert.
Die patentierte Spechthalsregulierung ist ein fester Bestandteil in den Uhrwerken von Mühle-Glashütte. Anfangs für die besonderen Belastungen und Anforderungen der Einsatzbedingungen geschaffen, wurde die exquisite Feinregulierung nahezu in alle Uhren von Mühle-Glashütte integriert. Die Kollektion bis hin zu den Manufakturmodellen der Kollektion R. Mühle und Sohn garantiert dank dem außergewöhnlichen technischen Detail ein exaktes Zeitmaß in allen Lebenslagen.
Mit der U212 (EZM 16) stellt Sinn Spezialuhren seinen neuen Einsatzzeitmesser vor. Die Uhr besteht aus hochfestem, seewasserbeständigem deutschen U-Boot-Stahl und besitzt einen Durchmesser von 47 mm.
Die bei der U212 (EZM 16) eingesetzten SINN-Technologien qualifizieren sie als robustes sowie präzises Instrument für professionelle Taucheinsätze. So sorgt die Ar-Trockenhaltetechnik für eine erhöhte Funktions- und Beschlagsicherheit. Die Temperaturresistenztechnologie gewährleistet, dass die Uhr in einem Temperaturbereich von – 45°C bis + 80°C funktionssicher ist. Der unverlierbare Taucherdrehring mit Minutenrastung wurde mit der TEGIMENT-Technologie oberflächengehärtet und ist damit besonders kratzfest. Da die Übersichtlichkeit und die perfekte Ablesbarkeit der Einsatzzeitmesser von Sinn Spezialuhren, insbesondere bei Dunkelheit oder bei widrigen Einsatzbedingungen, generell von besonderer Bedeutung sind, wurden die wesentlichen Merkmale zur Erfassung der Zeit nachleuchtend belegt.
Die zuverlässige Eignung für professionelle Taucheinsätze hat die Klassifikationsgesellschaft DNV GL überprüft. Sie bestätigt und zertifiziert die Drucksicherheit der U212 (EZM 16) bis zu einer Tauchtiefe von 1.000 Metern (= 100 bar) und die Temperaturbeständigkeit sowie die Funktion in Anlehnung an die Europäischen Tauchgerätenormen.
Auch in kalten Herbstnächten lässt er seinen Träger nicht im Dunkeln: Der Senator Observer überzeugt wie seine historischen Vorgänger mit besonders guter Ablesbarkeit – selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen. Sein großzügig mit SuperLumiNova ausgelegtes Zifferblatt, gefertigt in der firmeneigenen Zifferblattmanufaktur in Pforzheim, unterstreicht den abenteuerlichen Charakter der Uhr: Eine Hommage an die lange Tradition der Beobachtungsuhren in Glashütte.
Beobachtungsuhren waren bis spät ins 20. Jahrhundert hinein entscheidende Instrumente bei der Navigation auf hoher See. Ihre Präzision auch unter schwierigsten Bedingungen war von größter Bedeutung, denn die aktuelle Position auf See konnte nur dann zuverlässig bestimmt werden, wenn der Berechnung des Längengrads eine äußerst genaue Zeitmessung zugrunde lag. Für die Uhrmacher in Glashütte eine weitere Möglichkeit, der Welt technische Raffinesse, Geschick und Innovationskraft zu beweisen – der Beginn einer langen Erfolgsgeschichte.
Mit der jüngsten Variante des Senator Observer im Jahr 2015 hat Glashütte Original die Tradition der Beobachtungsuhren erneut aufgegriffen und in eine moderne, robuste und formschöne Armbanduhr übertragen. Der Ablesbarkeit der Zeitanzeige galt hier natürlich – ganz den historischen Vorbildern entsprechend – besondere Aufmerksamkeit: Die manufaktureigene Zifferblattfertigung in Pforzheim setzte mit großer Sorgfalt SuperLumiNova ein, mit dem einzelne Elemente – wie die weißgoldenen Stunden- und Minutenzeiger, die arabischen Ziffern sowie die Stundenindexe des Ziffernrings – hervorgehoben wurden.
Super-LumiNova bezeichnet eine innovative Leuchtmasse, die das Licht bei Tag speichert und bei Dunkelheit mit einem deutlich sichtbaren grün-weißen Schimmer abgibt. So können alle elementaren Anzeigen jederzeit – auch in kompletter Finsternis – auf einen Blick erfasst werden.
Doch nicht nur die phosphoreszierenden Details sorgen für Klarheit. Auch das sorgfältig und ansprechend gestaltete Design des Zifferblatts lässt keine Wünsche offen: Ebenso großzügig dimensionierte wie fein geschwungene Ziffern – auch sie eine Reminiszenz an ihre historischen Vorgänger – säumen den Stundenring.
Zwei symmetrisch angeordnete Hilfszifferblätter, für die kleine Sekunde bei 9 Uhr und die Gangreserve bei 3 Uhr, verleihen dem mattschwarzen Zifferblatt sein harmonisches Gesicht und zeugen von absoluter Detailtreue und Authentizität: So findet sich bei der Anzeige der Gangreserve von rund 55 Stunden die deutsche Beschriftung „Auf“ und „Ab“, wie sie bei vielen historischen Präzisionsuhren zu finden ist. Das charakteristische Panoramadatum der Manufaktur bei 6 Uhr rundet das übersichtliche Design des Senator Observer ab: Ein Zeitmesser, der ausgewogenes Design und höchste Uhrmacherkunst vereint.
Der Zeitmesser ist wahlweise mit einem maskulinen schwarzen Kalbslederband oder mit elegantem Metallarmband erhältlich. Die bisherigen Varianten des Senator Observer ohne Leuchtmasse, überzeugen mit silberfarben gekörntem oder grau gekörntem Zifferblatt und stehen ebenfalls sowohl mit Leder- als auch mit Metallarmband zur Verfügung. Alle Modelle verfügen über ein poliertes Edelstahlgehäuse von 44 mm Durchmesser.
Durch ein Saphirglas ist das Herz der Uhr, das Manufakturkaliber 100-14, zu bewundern. Das Automatikuhrwerk mit der typischen Glashütter Dreiviertelplatine ist mit Streifenschliff fein veredelt und wird von einem aufwendig skelettierten Rotor aus 21-karätigem Gold vollendet, dessen Doppel-G-Logo die mechanischen Uhren von Glashütte Original auszeichnet.
Gerade in unserer digitalen Zeit sind schöne Objekte eine wunderbare Hilfe, sich an die Kostbarkeit von Raum und Zeit zu erinnern. Rainer Brand bietet mit seiner neuen Uhr PANAMA „take five“ wie immer mehr Sein als rein äußerlichen Schein: Die PANAMA „take five“ steht für zeitlose Ästhetik und vereint feinste Handwerkskunst mit Hightech und Sinnlichkeit.
Das Ergebnis: Ein modernes, schön veredeltes Automatik-Uhrwerk (Kaliber RB TT 01), das noch tickt, nachdem man sich ein paar Tage dem Diktat der Zeit entzogen hat. Es bezieht die Kraft aus zwei Federhäusern und hat eine Gangreserve von 120 Stunden (5 Tage).
Durch den Saphirglasboden der Uhr kann man dem Werk bei der Arbeit zusehen und auch den individualisierten, schwarz vergoldeten Rotor bewundern.
Ein Zifferblatt in vollkommener, formaler Schlichtheit, auf das Wesentliche konzentriert prägt das Gesicht der Uhr. Es wirkt durch zwei Ebenen plastisch, die Typografie von Dino dos Santos ist frisch und zeitgemäß. Ganz egal, ob man sich für die weiße oder die mattschwarze Variante des Zifferblatts entscheidet, das bombierte und farblos hartentspiegelte Saphirglas ermöglicht immer einen klaren unverfälschten Blick auf das Blatt.
Das Uhrengehäuse, eine harte Schale mit feinem Kern ist hart im Nehmen. Die Lünette ist durch PN-Spezialhärtung mit über 1000 Vickers viermal härter als klassisch verwendeter Uhrenwerkstoff und die Uhr ist wasserdicht bis 10 bar. Mit ihrem Durchmesser von 40mm und einer Höhe von 11mm erfüllt die Uhr alle Voraussetzungen für eine moderne, elegante Uhr.
Der Einführungspreis der Uhr beträgt 4.400,– € und 2015 hat Rainer Brand noch die Kapazität um 50 Uhren zu fertigen.
Wo Funktionalität die Gestaltung bestimmt und jedes Detail von innovativer Technologie zeugt, da ist Sinn Spezialuhren am Werk. Seit der Unternehmensgründung 1961 dreht sich alles um hochwertige mechanische Uhren, die traditionelles Qualitätsbewusstsein mit zukunftsweisenden Lösungen verbinden. So wurden immer wieder Werkstoffe eingesetzt, die für den Uhrenbau völlig neu waren. 1995 präsentierten wir die erste 22-karätige gelbgoldene Uhr mit einer Materialhärte, die der von Edelstahl (220 HV) entspricht. 2005 kam erstmalig deutscher U-Boot-Stahl für Taucheruhren zur Anwendung.
Die auf 100 Stück limitierte 1800 S aus Damaszener-Stahl setzt dies perfekt fort, indem es den traditionsreichen Werkstoff des Damaszener-Stahls in eine für Uhrengehäuse taugliche Form überträgt – ohne den Reiz dieses besonderen Materials aufzugeben. Nein, es setzt diesen sogar gekonnt in Szene.
So wartet die Uhr mit einer Einzigartigkeit auf, die sich direkt in der Formgebung und Anmutung widerspiegelt. Denn um die charakteristische Textur des Damaszener-Stahls – ein organisches Muster von abwechselnd hellen und dunkleren Linien – zu nutzen, wird das Zifferblatt zusammen mit dem Mittelteil aus dem vollen Stahlblock gefräst – und nicht wie üblich als separates Bauteil konzipiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Denn das Damaszener-Muster des Zifferblattes setzt sich auf dem gesamten Gehäuse fort und bildet eine ebenso stimmungsvolle wie spannende Einheit. Durch den Einsatz der TEGIMENT-Technologie und das zusätzliche Aufbringen einer schwarzen Hartstoffbeschichtung gelingt es uns, Funktionalität und Hochwertigkeit zu vereinen. Die schwarze Hartstoffbeschichtung lässt das Muster in einem dezenten, edlen Licht erscheinen und sorgt für eine gute Ablesbarkeit sowie maskuline Erscheinung der Uhr.
Beim Damaszener-Stahl handelt es sich um einen Werkstoff, der die Menschheit seit Jahrhunderten fasziniert. Seinen legendären Ruf verdankt er vor allem der Herstellung von Schwertern, Messern und Klingen. Damaszener-Stahl bildet einen Verbund von mindestens zwei unterschiedlichen Stahlsorten, dessen geschichteter Aufbau sich in dem besagten Muster an der Oberfläche wiederfindet.
Die tradierte Herstellung des Damaszener-Stahls ist sehr aufwändig und stellt in ihrem Ergebnis eine einmalige Verbindung aus Kunsthandwerk und Anwendungsgegenstand dar. Bei der Fertigung werden die verschiedenen Stahlsorten übereinandergelegt und miteinander feuerverschweißt. Anschließend wird das Werkstück geschmiedet, in glühendem Zustand halbiert und die beiden Teilstücke wieder übereinandergelegt. Diesen Prozess bezeichnen Fachleute als „Falten“. Man erhält also durch das Fügen von zähen und harten Stählen einen neuen Stahl, der die Eigenschaften Zähigkeit und Härte in sich vereint. Das Damaszener-Muster wird im letzten Schritt des Fertigungsprozesses durch eine Oberflächenätzung sichtbar gemacht. Die Stahlsorten werden dabei von einer Säure verschieden stark angelöst und bilden so die typischen Farbnuancen von Hell und Dunkel aus.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass die Verwendung von Damaszener-Stahl im Uhrengehäusebau unter dem Gesichtspunkt der Korrosionsbeständigkeit eine besonders anspruchsvolle Herausforderung darstellt. Um hier eine professionelle Lösung zu finden, adaptieren wir neuere Entwicklungen aus der Werkstofftechnik. Für das Gehäuse unseres Modells 1800 S DAMASZENER wurde der verwendete Verbund von verschiedenen Stahlsorten mittels eines pulvermetallurgischen Verfahrens erzielt und in diesem Sinne verfahrenstechnisch optimiert.
Auch bei der Herstellung der 1800 S DAMASZENER wird die Schichtstruktur durch eine abschließende Oberflächenätzung sichtbar, die dem Material das charakteristische Aussehen verleiht. Bei jeder dieser Uhren handelt es sich somit um ein außergewöhnliches Unikat, da der Verlauf der Linienstruktur nicht zu beeinflussen ist.
Quellangabe für die Bilder: Sinn Spezialuhren Gmbh
Theodor Prenzel, 30, ist stellvertretender Leiter der NOMOS-Abteilung für Forschung und Entwicklung – und der Vater des neuen Kalibers DUW 3001. An diesem Werk haben er und seine Kollegen gut 1,5 Millionen Minuten lang gearbeitet
Mitarbeitershooting NOMOS-Glashütte, August 2015
Herr Prenzel, wieso bezeichnen Sie Ihr neues Kaliber als einen „Motor der nächsten Generation“?
Theodor Prenzel: „DUW 3001 ist ein völlig neues Automatikwerk. Es erlaubt uns, NOMOS- Automatikuhren so hauchdünn zu bauen, dass sich diese von den elegant-flachen Handaufzügen unserer Marke in der Höhe so gut wie gar nicht unterscheiden. Unser neues Kaliber misst gerade mal 3,2 Millimeter, ist also deutlich flacher als fast alles, was es bislang am Markt gibt – und gleichzeitig extrem ganggenau.“
Das müssen Sie uns etwas genauer erklären.
„Bisher galt in der Welt der feinen Uhren: je kleiner und flacher ein Kaliber, desto unge- nauer. Unser Werk jedoch ist trotz seiner geringen Höhe hochpräzise, denn wir haben bei der Konstruktion die üblichen Toleranzen halbiert. Und wir hatten ein weiteres Problem: Für ein möglichst genaues Uhrwerk braucht man auch eine möglichst große und schwere Unruh – wie aber bringt man eine große Unruh in einem solchen Werk unter?“
Und zwar?
„Man könnte sagen: Statt Türme zu bauen, haben wir Verstecken gespielt. Fast alle Teile des Kalibers sind zwischen Werkplatte und Dreiviertelplatine montiert. Das Sperrrad musste daher um 50 Prozent flacher werden als üblich: Der Bauraum zwischen Werkplat- te und Dreiviertelplatine ist im Schnitt nämlich nur einen Millimeter hoch. Hier müssen fast alle Teile untergebracht werden, die bei anderen Kalibern zumeist als Modul aufge- baut werden. Möglich ist dies nur mit Unterstützung modernster Fertigungs- und Montagetechnologien – Handwerk und Hightech gehen bei DUW 3001 Hand in Hand. Und auch die NOMOS-Unruh mit Swing-System hat uns bei diesem Kaliber geholfen, sorgt für beste Gangeigenschaften.“
Gab es noch weitere Herausforderungen bei der Konstruktion von DUW 3001?
„Ja, klar. Etwa die zwangsläufig flachere Zugfeder. Diese hat – bedingt durch das Weniger an Material – eine schwächere Zugkraft, die wir ausgleichen mussten. Dass wir jahrelang am eigenen Rädersatz geforscht haben, hat uns hier sehr geholfen: So hatten wir alle Berechnungen im Griff, konnten etwa Anordnung, Winkel und Zahl der Zähne für dieses Kaliber etwas verändern und damit den Wirkungsgrad des Laufwerks um gut 10 auf nun für den Kenner sicherlich fast unglaubliche 94,2 Prozent steigern. Dass das neue Werk so flach ist, haben wir damit mehr als ausgeglichen: DUW 3001 bringt allerbeste Leistung trotz geringer Bauhöhe.“
Fehlt etwas, haben Sie etwas ganz weggelassen?
„In dem neuen Kaliber gibt es keinen klassischen Unruhkloben mehr. Doch dieser fehlt nicht, nein. An seinen Platz ist die NOMOS-Unruhbrücke gerückt: Diese kleine Verbindung sorgt aufs Schönste dafür, dass die Unruh stabil positioniert ist. Außerdem schafft sie zusätzlichen Platz für den Rotor, der im Automatikwerk die Feder aufzieht und schon bei kleinsten Bewegungen für Energie sorgt.“
Klingt nach Arbeit und viel Geduld. Wie lange hat das alles gedauert?
„Gut drei Jahre brauchte unsere Abteilung, um DUW 3001 zu entwickeln. Also etwa 1,5 Millionen Minuten. Die Entwicklung des Swing-Systems davor, insgesamt sieben Jahre, muss man aber an sich auch noch dazurechnen: Die Erforschung des eigenen Assortiments, das Herz einer jeden mechanischen Uhr, war nämlich Voraussetzung für DUW 3001 – und bedeutete gut 15 Millionen Euro Investition. Jetzt freuen wir uns, dass uns dies gelungen ist. Und darauf, dass unser neues Automatikkaliber in der Serie neomatik an den Handgelenken tickt.“
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